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indes von einer hohen Mauer umschlossen; die Reiter Tschernitscheffs waren also zu einem Angriff auf die Stadt wenig geeignet. Tschernitscheff brach am 23. September von Bernburg auf, und traf am 28. September, morgens 5 Uhr, zwischen Ober- und Niederkaufungen ein, von dichtem Nebel begünstigt. Er hatte in dreimal 24 Stunden 26 Meilen, z. T. auf sehr schlechten Nebenwegen, zurückgelegt. Einen Kurier, den der bei Heiligenstadt stehende General v. Bastineller nach Kassel sandte, fing er bei Heisa ab, doch gelang es einem Gendarmen in Zivilkleidung, Kassel zu erreichen und das Anrücken der Russen zu melden. In Kassel war nur ein geringer Teil des westfälischen Heeres zurückgeblieben, 4302 Mann mit 6 bespannten Geschützen ; zu weiteren 34 Geschützen fehlten Bespannung und Bedienungsmannschaften; 6 davon, 4 Kanonen und 2 Haubitzen, standen auf dem Forst in einer zu Übungszwecken aufgeworfenen Schanze unter einer Bedeckung von 6 Mann. Die Garnison war also an Zahl der Mannschaften und Geschütze dem Korps Tschernitscheffs bedeutend überlegen, keineswegs aber an innerem Wert. Der einzige Truppenteil, auf den sich der König noch durchaus verlassen konnte, waren die

Garde- oder Jérôme Napoleon-Husaren; sie bestanden nur aus Franzosen, die aber Rekruten waren. Der König bewahrte auf die Kunde vom Heranrücken der Russen große Ruhe und befahl die zur Verteidigung der Stadt notwendigen Maßregeln. Die zur Besetzung der Leipziger Straße vorgeschickte 6. Kompagnie der Jägergarde konnte dem Ansturm der Kosaken nicht standhalten und zog sich wieder zurück; ein Leutnant Koch, der mit 20 Mann zum Eichwäldchen entsandt war, ging mit diesen zu den Russen über. Der König, der sich mit den Truppen auf der Rennbahn, dem jetzigen Kriegsschulgelände, versammelt hatte, schickte nun den Kapitän v. Altenbockum mit einer weiteren Kompagnie zum Forst, aber auch dieser mußte sich vor dem Feuer der Russen zur Wahlebachsbrücke zurückziehen, wohin inzwischen weitere westfälische Truppen vorgerückt waren. Auch die Stellung an der Wahlebach war auf die Dauer nicht zu halten. Die