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meinsam [gemeinsam] mit dem Expedienten v. Spiegel ersonnen habe. Man wollte sich Hassenpflugs gewaltsam bemächtigen und ihn erst dann wieder herausgeben, wenn der Kurfürst Kellners Freilassung verfügt habe. Dem Minister sollte auf dem Heimweg vom Theater ein Sack über den Kopf geworfen und er dann, mit Damenhut und Frauenmantel bekleidet, gewaltsam in die Entbindungsanstalt geschafft werden, wo man die betreffende Hebamme schon zum Schweigen veranlassen werde. Falls diese Festnahme Hassenpflugs mißglückte, so sollte kurzerhand ein Gewehr auf ihn abgefeuert werden. Richter sagte dann weiter noch aus, er habe zur Beförderung eines andern, von ihm nicht gebilligten Planes einen Riß über die Örtlichkeit des Kastells aufgenommen. Es ergab sich schließlich, daß der Konsul in Paris das Opfer eines Schwindels geworden war. Das Kriegsgericht sah sich genötigt, Richter zu dreimonatlicher Strafe zu verurteilen, weil er im Verdacht der Beihilfe zur Befreiung stand. Auch Kellners 80jähriger Vater wurde in Haft gebracht und ein Verfahren gegen den Expedienten v. Spiegel eingeleitet, der aber durchbrannte und sich nach Amerika begab. Redner nimmt an, daß dieser v. Spiegel in erster Linie bei der Flucht Kellners beteiligt war und besonders die Verhandlungen mit Zinn geführt hat. Das Urteil gegen Richter wurde übrigens, nachdem er 6 Monate im Kastell gesessen, aus juristischen Gründen aufgehoben, da er jedoch von einer ihm von Kellners Vater übergebenen Summe 70 Taler unterschlagen hatte, wurde er nun vom Zivilgericht verurteilt. Von Kellners Mitangeklagten vor dem Schwurgericht erhielt Schwarzenberg in erster Instanz eine zweijährige, Henkel und Gräfe eine etwas höhere Strafe, die dann vom Generalauditorat ermäßigt wurde. Ein Mitglied des damaligen Kriegsgerichts, der noch heute in Kassel hochbetagt lebende frühere Oberjäger Bretthauer hat dem Redner übrigens bestätigt, daß die Verhandlungen nicht im Lothschen Saale am Königsplatz, wie Schwarzkopf annahm, sondern im Kastell selbst stattfanden. Kellner, der nach Amerika auswanderte, war zunächst in den Südstaaten journalistisch tätig und starb im Jahre 1896, also 77jährig, in Philadelphia.