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heute an, daß bereits zu Ende der Tertiärzeit menschenähnliche Wesen in Südfrankreich gelebt haben, und man hat eine ganze Anzahl von Neolithen, von Feuersteinen, die diese Vormenschen bearbeiteten, mit den Knochen längst ausgestorbener Tiere gefunden. Auf die Tertiärzeit folgte das Diluvium, die letzte Schöpfungsperiode der Erde, die bis in die Gegenwart reicht und gewiß schon anderthalb Millionen von Jahren alt ist. Der Beginn dieser Zeit ist gekennzeichnet durch eine ganz allmählich eingetretene starke Abkühlung der Erde (Eiszeit). Diese erste Vereisung wich wieder zurück, und neues Leben mit einer üppigen Pflanzen- und Tierwelt konnte wieder eindringen. Mit dieser Tierwelt hielt auch der durch die Vereisung nach Süden verdrängte Vormensch wieder seinen Einzug in Mitteleuropa, was wir aus den in seinen Händen entstandenen Steinwerkzeugen erkennen, die aber jetzt auch schon zum Schneiden und Schaben benutzt wurden. Dieser Vorgang hat sich mehrere Male wiederholt; so nimmt man für das heutige Norddeutschland drei Eiszeiten an. Aber viele hunderttausende von Jahren ist der Mensch über die einfachsten Steinwerkzeuge nicht hinausgekommen. Man pflegt die verschiedenen Kulturstufen des Menschen nach den Namen der Stoffe zu bezeichnen, aus denen er seine Waffen und Werkzeuge herstellte: ältere Steinzeit, jüngere Steinzeit (neolithische Zeit), ältere Bronzezeit, jüngere Bronzezeit (Hallstattzeit) und La Tènezeit.

Diese Übersicht zeigt, wie die Bodenaltertümer für die Kulturentwicklung die wertvollsten Aufschlüsse zu geben vermögen. Für die älteste Zeit sind wir ganz allein auf sie angewiesen, erst später treten Sprachforschung und Geschichte hinzu. Die Funde werden in ihrer Sprache umso deutlicher, je unverletzter sie aus der Erde kommen. Niemand wird behaupten wollen, daß hierfür bei uns schon die nötige Fürsorge bestand. Bessere Zustände lassen sich nur erreichen, wenn wir die wichtigsten Feinde unserer Bodenaltertümer bekämpfen. Diese sind:

1. Unkenntnis ihrer wahren Bedeutung,

2. der Erwerbssinn,

3. die Ausdehnung des wirtschaftlichen Betriebs.

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