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ziehung [Erziehung] genossen hatte, trat nach einer kurzen Dienstzeit als Sekondleutnant in kurhessischen Diensten in das bayerische Heer ein. 1805 zeichnete er sich im Kriege Bayerns gegen Österreich durch eine sehr geschickte Umgehung am Passe Strub aus. Er verließ den bayerischen Dienst aber bald wieder und wurde großherzoglich frankfurtischer Major der Nationalgarde seiner Vaterstadt Hanau. In dieser Eigenschaft zeichnete er sich 1813 bei Verteidigung der Stadt gegen die Marodeure des vorbeiziehenden französischen Heeres aus. 1813 trat er wieder in kurhessische Dienste als Oberst im Regiment Landgraf Karl und Brigadekommandeur. Er nahm am Kriege von 1814 teil, stand zuerst vor Luxemburg und übernahm am 22. März 1814 den Befehl über das Blokadekorps vor Diedenhofen. Trotz mehrerer Angriffe französischer Übermacht hielt er die Blokade aufrecht, bis am 17. April 1814 der Waffenstillstand eintrat. Auch am Feldzuge von 1815 nahm er als Brigadekommandeur teil. 1817 wurde er nach Fulda gesandt, um die Bewohner des neuerworbenen Großherzogtums für Kurhessen zu gewinnen. Nicht weniger undankbar war eine Aufgabe, die ihm, der 1818 zum Generalmajor befördert war, im Jahre 1826 gestellt wurde: er sollte den mit seinem Vater zerfallenen Kurprinzen Friedrich Wilhelm zur Rückkehr nach Kassel veranlassen. Bei der wegen des drohenden Krieges gegen Frankreich 1830 eintretenden Mobilmachung erhielt er das Kommando des kurhessischen Bundeskontingents, welches indessen nicht ausrückte. 1831 wurde er Generalleutnant, 1832 Kommandeur der Infanteriedivision. 1847 pensioniert, beschäftigte er sich auf seinem, an der Stelle des jetzigen Kasseler Schlachthofes gelegenen Besitztum „Friedenruhe“ mit theologischen Grübeleien. Der Verfassungskampf war die Veranlassung, daß er wieder in Tätigkeit trat. Am 28. September 1850 wurde er aus dem Ruhestand zurückgerufen. Er übernahm das Amt des Oberbefehlshabers in dem in Kriegszustand versetzten Kurhessen, bis die einrückenden Bundestruppen dieses Amt entbehrlich machten. Am 21. Januar 1856 starb er. In der sich anschließenden Besprechung, an der

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