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druckereibesitzer [Buchdruckereibesitzer] Jacob wies auf andere Unmöglichkeiten der Verfassung, namentlich das Versammlungsrecht der Soldaten hin. Derselbe brachte dann noch einige recht amüsante Stücke aus einem früher in Kassel erschienenen Aufsatze über die Burg Felsberg zur Verlesung, die die unmöglichsten Zusammenstellungen von Personen und Ereignissen aufwiesen. Obertelegraphensekretär Siegel legte einige Postformulare früherer Zeit sowie einige Siegel und Bilder von Postuniformen vor. Weißbindermeister Schiebeler überwies dem Verein einen militärischen Heiratskonsens des 18. Jahrhunderts und ein Steuerausschreiben für den Bau der städtischen Kaserne vom Jahre 1811. An dies Stück anknüpfend, entspann sich eine Debatte über die wirtschaftliche Lage Kassels während der Fremdherrschaft, wobei in erster Linie Dr. Hopf, ferner Geheimrat Fritsch und Direktor Woringer ihre Anschauungen zum Ausdruck brachten. Zum Schluß legte Direktor Woringer einige Kompositionen von G. C. Grosheim aus dem Besitze der Frau Wwe. Habich vor. Anschließend daran gab er einen Überblick über das Leben dieses Kasseler Komponisten, der, als Sohn eines Mitgliedes der Hofkapelle geboren, selbst als Bratschist in diese eintrat, dann nach deren Auflösung Musiklehrer am Schullehrerseminar ward, bis ihm die kurze Zeit des deutschen Theaters in Kassel nach dem Jahre 1800 wieder eine Stelle in dessen Kapelle gab. Wahrscheinlich 1814 ward er Musiklehrer der kurprinzlichen Kinder und entfaltete nun eine reiche Komponistentätigkeit, die ihm auch in Verbindung mit seinen sonstigen musikwissenschaftlichen Leistungen den Ehrendoktor der Universität Wittenberg eintrugen. Als einer der ersten, die für den damals hart angegriffenen Komponisten Weber eintraten, muß Grosheim, der 1847 zu Kassel starb, auch genannt werden. Geheimrat Fritsch gab hierzu einige Ergänzungen.

 

5. Am 2. Februar 1914. Bibliotheksdirektor Professor Dr. Brunner berichtete über das Leben einer interessanten Persönlichkeit der napoleonischen Zeit, des Freiherrn von Otterstädt. Dieser, ursprünglich

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