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preußischer Offizier, dann Seidenhändler in Paris und hierauf württembergischer Kammerherr, erhielt infolge der Beziehungen seiner Frau, einer geborenen Gräfin Zeppelin, zur Königin von Westfalen, der jene in einer Liebesangelegenheit an ihrem väterlichen Hofe zu Stuttgart behiflich [behilflich] gewesen war, die Stelle eines königlich westfälischen Oberforstmeisters. 1813 wegen seiner gänzlichen Unfähigkeit entlassen, gelang es ihm 1813, in preußische Dienste einzutreten, in denen er als Gesandter für Frankfurt a. M., Hessen-Darmstadt, Baden und die Schweiz gestorben ist. Nach diesem mit vielem Beifall aufgenommenen Vortrag sprach Buchdruckereibesitzer Jacob über die Anfänge des Eisenbahnwesens in Kurhessen. Während sein Vortrag sich besonders auf den Beginn des Eisenbahnbaus, die Linienführung, Fahrpläne usw. erstreckte, behandelte ein sich anschließender Vortrag des Rechnungsdirektors Woringer namentlich die Tätigkeit und die Pläne der für den Bau einer Eisenbahn in Kurhessen wirkenden Vereine, vor allem des von einem gewissen Schmitz in Kassel gegründeten „Bunds der Völker für Handel und Gewerbe“. Die Besprechung beider Vorträge, an der sich Direktor Professor Dr. Brunner, Rechnungsdirektor Woringer, Buchdruckereibesitzer Jacob, Ökonomierat Gerland, Eisenbahndirektor Urban, Privatmann Kochendörffer, Bankier Fiorino beteiligten, brachte viel Neues und Interessantes. Nachdem dann noch Rechtsanwalt Strippel Mitteilungen über die Flucht des Dr. Kellner aus dem Kastell gemacht hatte, schloß der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentraut, die Sitzung unter Überbringung eines Abschiedsgrußes Sr. Exzellenz des Generals der Infanterie z. D. Freiherrn von Scheffer-Boyadel an den Verein.

 

6. Am 2. März 1914. Nach Eröffnung der Sitzung hielt Rechnungsdirektor Woringer einen Vortrag über die sog. Nauheimer Salzkreuzer1), eine vom Landgrafen Wilhelm IX. aus den Einnahmen der Saline Nauheim den von ihm abstammenden Adelsfamilien

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1) Vollständig abgedruckt im Hessenland, 1914, Seite 145 ff.

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