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Verein mit Österreichern, Holländern, Hannoveranern und Engländern gegen die Franzosen zu kämpfen. Im Jahre 1745 kam es nicht mehr zum Kampfe. Die Hessen bezogen Winterquartiere, die Infanterie in Antwerpen, die Reiterei in Mecheln. 1746 gingen die Hessen zunächst unter Führung ihres Erbprinzen, des späteren Landgrafen Friedrich II., nach Schottland, um dort gegen den Prätendenten Karl Eduard Stuart zu kämpfen. Von da zurückgekehrt, fochten sie bei Rocour. Die Verbündeten waren 60000, die Franzosen 100000 Mann stark. Die Verbündeten lehnten ihren linken Flügel an Lüttich. Die Schwierigkeiten, die bei den Verbündeten die Teilung des Oberbefehls zwischen Batthiany und dem Herzog von Lothringen ergab, und die Übermacht der Franzosen verschafften letzteren den Sieg. Nicht besser ging es den Verbündeten 1747 in der Schlacht bei Laeffeld, nördlich von Lüttich zwischen Tongern und Mastricht gelegen. Auch diese Schlacht ging trotz der tapferen Haltung der Verbündeten, und namentlich der Hessen, verloren. Eine eigentümliche Fügung hat es nun nach mehr als 160 Jahren den Hessen vergönnt, wiederum bei Lüttich, nun aber mit glänzendem Erfolge, zu streiten. — Der Schriftführer, Rechnungsdirektor Woringer, machte hierauf Mitteilungen über die dritte Ehe des Kurfürsten Wilhelm II., die dieser mit Karoline v. Berlepsch schloß, auf Grund einer von deren Sohne, dem Grafen Adolf von Hohenthal und Bergen, verfaßten Lebensbeschreibung der letzteren *). Karoline v. Berlepsch, die nach ihrer Verheiratung den Namen einer Baronin von Bergen erhielt und später von Kaiser Ferdinand von Österreich in den Grafenstand erhoben wurde, war eine Dame von hervorragenden Geistesgaben und vorzüglichen Charaktereigenschaften. Mit dem Kurfürsten in glücklichster Ehe lebend, gelang es ihr, ihren Gatten mit seiner Verwandtschaft, mit der er durch sein Verhältnis zur Gräfin Reichenbach zerfallen war, wieder auszusöhnen und namentlich zwischen ihm und seiner Schwester, der

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*) Der Vortrag ist vollständig abgedruckt in „Hausfreund. Sonntagsbeilage der Kasseler Allgemeinen Zeitung“, Nr. 43 vom 26. Oktober 1914, S. 339.

 

 

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