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schaft [Gastwirtschaft] „Zur Zitadelle von Antwerpen“ genannt worden. Redner knüpfte daran einige Bemerkungen über Kasseler Wirtshausnamen, deren ursprüngliche Bezeichnung im Laufe der Jahre nicht mehr verstanden wurde und dadurch eine ganz abweichende Bedeutung erhielt. — Mit einem Dank an die Redner des Abends schloß der Vorsitzende die Sitzung.

 

2. Am 2. November 1914 gab Rechtsanwalt Dr. Dellevie vor einer sehr zahlreichen Zuhörerschaft auf Grund der im Marburger Staatsarchiv beruhenden kriegsgerichtlichen Untersuchungsakten eine ausführliche Darstellung des „Überfalls der 2. Schwadron des kurhessischen 2. Husarenregiments unter Rittmeister Grau durch die Dänen in Nörre-Snede in Jütland am 9. Juni 1849“. Rittmeister Grau war mit 2 Offizieren und 75 Pferden seiner in Horsens und Bygholm liegenden Schwadron ausgesandt, um in einer Reihe von Ortschaften rückständige Naturallieferungen einzutreiben. Er erreichte am Abend des 8. Juni 1849 das schon seitwärts der deutschen Vorpostenstellung liegende Dorf Nörre-Snede, in dem er die Nacht verblieb. Die Mannschaften wurden in mehrere große Bauernhöfe verteilt, wo sie in den Ställen schliefen. Grau selbst und seine beiden Leutnants von Blumenstein und von Baumbach (1866 bei Aschaffenburg tötlich verwundet) hatten sich zu Bett gelegt. Keinerlei Vorsichtsmaßregeln waren getroffen, weder Feldwachen noch Posten ausgesetzt. In der Nacht wurde nun das Dorf von einer Schwadron dänischer Dragoner mit einigen Infanteristen überfallen und die im Schlafe überrumpelten Kurhessen zu Gefangenen gemacht. Nur einem Husaren gelang es zu entkommen. Die Gefangenen wurden nach Kopenhagen gebracht und erst beim Friedensschlusse ausgeliefert. Grau wurde vor ein Kriegsgericht gestellt und zu 4 Jahren Festungsarrest unter Entlassung aus dem Heere verurteilt. Er legte Berufung ein. Der Spruch der Berufungsinstanz, in der die teilnehmenden Juristen die Offiziere überstimmten, fiel insofern günstiger für Grau aus, als von seiner Entlassung aus dem Heere