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jedenfalls bei hessischen Regimentern entstanden. Das Lied sei in keiner der bisherigen Volksliedersammlungen zu finden, nur in Böckels „Volksliedern aus Oberhessen“ findet sich ein Volkslied von ganz ähnlichem Inhalt*). Deute dies schon auf den hessischen Ursprung des Liedes hin, so werde diese Annahme verstärkt durch den Umstand, daß das Lied in seiner jetzigen Fassung schon vor einer Reihe von Jahren in hessischen Regimentern, namentlich im Infanterie-Regiment v. Wittich (3. kurhessischen) Nr. 83, gesungen worden sei.

Derselbe Redner berichtete dann ferner über die Gefangennahme dreier hessischer Regimenter in dem von den Deutschen im Oktober und November 1914 so heiß umstrittenen Ypern. In. den Kämpfen der verbündeten Österreicher, Preußen, Hessen, Hannoveraner,

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                  Frankreich, das läßt mir, läßt mir keine Ruh,

                  Morgen marschieren wir nach Frankreich zu.

                  Mutter, ach Mutter, ich kann dir nicht helfen,

                  Mutter, ach Mutter, ich kann dir nicht helfen,

                  Helfe dir der liebe, der liebe Gott,

                  Morgen marschieren wir nach Frankreich fort.

                  Frankreich, o Frankreich, wie wird`s dir ergehen,

                  Wenn du die deutschen Soldaten wirst sehen!

                  Deutsche Soldaten, die haben frohen Mut,

                  Wehe dir, o wehe dir, Franzosenblut!

                  Bruder, ach Bruder, sie haben mich geschossen,

                  Feindliche Kugeln, die haben mich getroffen,

                  Bringt mich in`s nächste, in`s nächste Lazarett,

                  Daß meine Wunde verbunden wird.

                  Heut` oder morgen marschieren wir weiter,

                  Heut` oder morgen marschieren wir weiter,

                  Weiter, immer weiter über Berg und Tal,

                  Schatz, lebe wohl bis auf ein anderes Mal!

*) Die beiden ersten Verse dieses Liedes lauten:

                  Kamerad, ich bin geschossen,

                  Eine Kugel hat mich getroffen.

                  Bringet mich nach meinem Quartier,

                  Daß ich gleich verbunden werd' allhier.

                  Kamerad, ich kann dir nicht helfen, Helfe dir der liebe Gott selber,

                  Helfe dir der liebe Gott,

                  Morgen marschieren wir weiter fort.

 

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