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Holländer und Engländer gegen die Truppen der französischen Republik kam es 1794 zur Belagerung dieser Stadt. Ihre Festungswerke waren nicht gut imstande; das Hauptmittel, das gegen die Annäherung des Feindes zur Verfügung stand, die Überschwemmung des Geländes vor der Festung, war nicht angewendet worden. In der Festung befanden sich 110 Geschütze, die aber meist alt und in schlechtem Zustande waren. Die Munition war knapp, namentlich für die Hessen, denen das englische Kommissariat sie nicht rechtzeitig geliefert hatte. Glücklicherweise konnte die Munition der Österreicher auch von den Hessen benutzt werden. Die Besatzung bestand aus 2 österreichischen Bataillons Stuart, l Kompagnie des österreichischen Freikorps Odonell (zusammen 1720 Mann), den hessischen Regimentern Erbprinz, Prinz Karl und Loßberg (je 2 Bataillone, zusammen 2200 Mann), l Kompagnie österreichischer Artillerie, der Regimentsartillerie der 3 hessischen Regimenter (5 Off., 130 Mann), l Schwadron hessischer Gensdarmes (116 Mann) und 24 hannoverschen Dragonern. Kommandant war der österreichische General v. Salis. Die Hessen standen unter den Generalmajoren v. Bork und v. Lengerke. Am 1. Juni 1794 begann der Angriff Vandammes auf die Festung. Bis zum 15. wurde sie heftig beschossen, auch ging der Feind mit dem Bau von Laufgräben und Breschbatterien vor. Die Stadt und die Festungswerke hatten bereits stark gelitten; die Munition ging auf die Neige, v. Salis berief deshalb am 15. Juni nachm. einen Kriegsrat. Der österreichische Ingenieurkapitän Uhyhazy stellte die Lage von seinem Standpunkte aus als hoffnungslos hin, die Kommandeure der Artillerie, der österreichische Kapitän Mansfeld und der hessische Kapitän Engelhard, waren zuversichtlicher und glaubten noch einige Tage aushalten zu können, während denen wohl Feldmarschall Clerfayt Entsatz schicken werde. Man beschloß, zunächst noch auszuhalten. Die Beschießung dauerte fort. Am 17. Juni stand die Sache so, daß für den Abend eine gangbare Bresche zu erwarten war. v. Salis berief deshalb für 10 Uhr abends wieder einen Kriegsrat. Er stellte die Lage im schwärzesten Lichte dar

 

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