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herzoglichen Hauses im Mannesstamme bis zum Jahre 1355. Von der 1406 in hohem Alter verstorbenen Erbtochter dieser Linie kam das Land Brabant, das sich im wesentlichen mit dem heutigen Belgien deckt, an die Luxemburger, dann später an die mächtige burgundische Nebenlinie des Hauses Frankreich, bis es durch die Vermählung Kaiser Maximilians mit Karls des Kühnen von Burgund Tochter Maria 1477 an das Haus Habsburg fiel. 1740 ging es dann mit den anderen österreichischen Landen an das Haus Lothringen über. Von 1794 bis 1814 standen die östereichischen Niederlande unter französischer Herrschaft, von 1814 bis 1830 waren sie mit Holland vereinigt. Seit dem 4. Oktober 1830 existiert Belgien als unabhängiger Staat, seit 1831 unter der Herrschaft der Koburger. — Der jüngere Zweig des Brabanter Hauses in Hessen, der schon im 14. Jahrhundert allein zur Erbfolge in den Stammlanden berechtigt gewesen wäre, hat sich nicht ohne weiteres bei seiner Ausschaltung beruhigt, aber er hat den Verhältnissen weichen müssen. Ein Versuch Landgraf Ludwigs I. im Jahre 1437, die brabantischen Lande wieder in die Hand zu bekommen, war dem übermächtigen Herzoge von Burgund gegenüber schon im Entstehen zum Scheitern verurteilt, und gegen die ebenso mächtigen Habsburger konnte auch in späterer Zeit das kleine Hessen seine Ansprüche nicht durchsetzen. Vergessen sind sie aber in den Jahrhunderten nicht. Im 18. Jahrhundert bemühten sich die Landgrafen von Hessen - Kassel sowohl im Utrechter Frieden von 1713, wie nach dem Tode Kaiser Karls IV. 1740 und besonders lebhaft im Jahre 1790 während der gegen Österreich in Belgien ausgebrochnen Revolution um das Erbe der Väter, wenn auch ohne Erfolg. Auch in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ließen die Bestrebungen noch nicht nach, bis sie durch die Neuregelung von 1830/31 vorläufig ihr Ende fanden.

 

III. Zweigverein Eschwege.

Die Anzahl der Mitglieder des Zweigvereins betrug am Schlusse des vorigen Berichtsjahres 81; sie hat

 

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