- 60 -

c. Ausflüge.

1. Am 7. Juli 1915. Der erste Ausflug im Vereinsjahre führte den Verein unter zahlreicher Beteiligung von Mitgliedern und Gräten mit der Eisenbahn nach Zierenberg. Während man dort den Nachmittagskaffee zu sich nahm, gab der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentraut, einen Überblick über die Geschichte der Gudenburgen, deren Trümmer man besuchen wollte. Über die Zeit der Gründung dieser Burgen ist nichts bekannt; jedenfalls sind sie aber älter als die am Fuße der Gudenberge liegende Stadt Zierenberg, deren Entstehung in das Jahr 1293 fällt. Die Gründung dieser Stadt geschah derart, daß der Landgraf Heinrich das Kind durch einen Vergleich mit dem benachbarten Kloster Hasungen den Grund und Boden für die neue Stadt erwarb und dann die Bewohner der umliegenden Dörfer Hilboldessen, Hedewigsen, Rohrbach, Lutwardessen, Wichmannessen, Horkenhausen, Gerixen und Namenhausen dort ansiedelte. Die Nachkommen der ehemaligen Einwohner von Rohrbach und Lutwardessen bilden noch heute Genossenschaften, die ihre besonderen Feste feiern und von denen die der Rohrbächer noch heute Grundstücke aus ihrer alten Dorfgemarkung besitzt. Die Gründung von Zierenberg unternahm der Landgraf wohl in der Absicht, in der Bürgerschaft ein Gegengewicht gegen die Macht der benachbarten Ritter auf den Gudenburgen zu erwerben. Dieses Rittergeschlecht teilte sich in drei Linien, die von Gudenberg, die Groppen von Gudenberg und die Wölfe von Gudenberg, von denen die beiden ersteren Linien ausgestorben sind. Die Groppen ließen sich verschiedentlich Wegelagerei zu Schulden kommen, weshalb der Landgraf Heinrich ihre Burg zerstörte. Deren Steine, wie auch die der Burgen der beiden anderen Linien, die im Laufe der Zeit von ihren Besitzern verlassen wurden, dienten den Zierenberger Bürgern zum Häuserbau, so daß nur geringe Reste der Burgen übrig geblieben sind.

Zu deren Besichtigung erstieg man nun die Gudenberge, auf deren Kuppen man unter Führung des Vorsitzenden aus den noch vorhandenen Mauerresten einen