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major [Generalmajor] z. D. Eisentraut, bedauerte, daß er wegen der Ungunst der Witterung die Teilnehmer nicht, wie es beabsichtigt gewesen sei, nach der Igelsburg habe führen können. Er teilte mit, daß die Igelsburg noch vor vierzehn Jahren fast vollständig unbekannt war. Sie wird wohl identisch sein mit der kleinen Burg, die Martin als in der Nähe des Ahnatales gelegen erwähnt. Sie liegt am nördlichen Ende einer mit dem Ahnatal gleichlaufenden Basaltrippe, die gegenüber dem Gasthause zur Igelsburg zu einer Kuppe aufsteigt, die mit einem Male nach Westen, Norden und Osten steil abstürtzt. Auf der weniger steilen Süd- und Südwestseite ist sie mit doppelten Gräben versehen und auch hier schwer zu ersteigen. Der obere Teil besteht aus zwei Terrassen, deren Vertiefungen und Abschürfungen an dem hier sichtbaren Tuffsteinfelsen die Anlage ehemaliger kleiner Gebäude erkennen lassen. Den Fuß der Höhe nach dem Gasthaus zu umzieht ein jetzt trockner kleiner Teich, am untern Ende mit breitem Damm versehen, und angefüllt mit einer großen Zahl von Scherben mittelalterlicher Tongefäße. Ein ähnliches, jetzt trockenes Wasserbecken liegt oberhalb des ersteren im Walde.

Über die Entstehung der Burg fehlt jede Nachricht. Es ist möglich, daß sie von einem Gliede der Herren von Doringenberg, wie sich die Familie von Dörnberg, die im benachbarten Dorfe und dem gleichnamigen Berge ihre Besitzungen und Befestigungen hatte, erbaut wurde. Die Familie, die sich früher Doringenberg nannte, teilte sich im 13. Jahrhundert in zwei Linien. Die eine ist in dieser Gegend ausgestorben, die andere blüht noch bis auf diesen Tag. Man kann annehmen, daß die Igelsburg im gleichen Jahrhundert erbaut ist, wie die kleine Burg an der Haune unter dem Stoppelsberg, der von der Burg Hauneck gekrönt wird und wie die Wüstburg im Herrenwald am Joß-Klein bei Kirchhein. Sie können im Mittelalter entstanden sein. Über die Zeit des Verfalles derselben fehlt wieder jeglicher Nachweis.

Nach der Besichtigung des jetzt an der Kirche zu Dörnberg aufgestellten Steinsarges, der im November 1914 auf dem sog. Kirchenstück des ausgegangenen

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