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gewöhnlich im Kunsthause, dem jetzigen Naturalien museum, damals Möbelaufbewahrungsstätte der Hof verwaltung, aufbewahrt. Von hier schleppten ihn 1813 Tschernitscheffs Kosaken weg, die ihn dann nach Paris verkauften. Julius Eugen Ruhl, der Sohn des Verfertigers, fand ihn hier 1819 als Armsessel der Büffett dame des Tausendsäulenkaffees wieder, während die reichverzierte Kuppel, die über dem Throne geschwebt hatte, lange Zeit das Dach eines Kegelhauses in der Wilhelmshöher Allee zu Kassel bildete.

Bankier Fiorino teilte mit, daß er sich im Besitze des Adlers befinde, der die Rücklehne des Thronsessels gekrönt habe, und daß er verschiedene Werke Johann Christian Ruhls besitze. Er zeigte ferner ein wertvolles, mit zahlreichen Bildern geschmücktes Stamm buch aus dem Anfange des 17. Jahrhunderts vor, dessen ursprünglicher Besitzer jedenfalls ein Hesse, vielleicht ein Kasselaner, war.

Generalmajor z. D. Eisentraut berichtete hierauf über neue Ausgrabungen, die Professor Dr. Wolff in Frankfurt a. M. in der Marburger Gegend vorgenommen hat. Sie sind deshalb von besonderer Wichtigkeit, weil die dort aufgefundenen Wohngruben aus der jüngeren Steinzeit das fehlende Glied zwischen ähnlichen Funden in der Wetterau einerseits und bei Kassel (Tiessensche Ziegelei) und Oberurff andererseits her stellen.

Bibliotheksdirektor Dr. Brunner berichtete so dann über den Ankauf der mährischen Herrschaft Lessonitz für die Gräfin Reichenbach durch Kurfürst Wilhelm II. Die Herrschaft gehörte einem Grafen Trautmannsdorf und war dem Kurfürsten durch Vermittelung eines Grafen Thun und eines Herrn v. Hanstein zum Kaufe angeboten worden, v. Hanstein beanspruchte 2 v. H. Vergütung. Aber sein Anerbieten wurde nicht beachtet, vielmehr zwei der Gräfin Reichen bach nahestehende Herren, der Finanzrat D. und der Obergerichtsrat W. nach Wien und Lessonitz geschickt, die den Kauf für 1½ Millionen Gulden abschlossen. Nun verlangte aber Graf Thun eine Abfindung für seine Bemühungen und v. Hanstein ein Zeugnis, daß

 

 

 

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