MHG, 1916/17, S. 52

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die zu St. Denis entstandenen Gesta Dagoberti nur eine phantastische Darstellung ohne eigentlichen Quellen wert seien. Ferner erwähnte er noch das französische Volkslied, das sich mit König Dagobert und dem hei ligen Eligius befasse, und in einer anknüpfenden Be sprechung, an der sich außer dem Vortragenden Direktor Woringer und Professor Brunner beteiligten, ward die Vermutung ausgesprochen, daß die Persönlichkeit einer alten Gottheit sich in der Gestalt des Königs verberge.

Bibliotheksdirektor Professor Dr. Brunner be richtete sodann über die Kasseler Oberbürgermeister wahl nach dem Tode Schomburgs, die in ihrer Be ziehung zum kurhessischen Verfassungsstreit von Be deutung ist. In diesem Streite hatte Oberbürgermeister Schomburg, wenn er auch durchaus für die Erhaltung und Durchführung der Verfassung eintrat, doch stets eine ruhige Haltung bewahrt. Während seiner letzten Lebensjahre hatte man sich genötigt gesehen, ihm in Karl Wilhelm Wippermann einen Gehilfen zu geben, da seine zunehmende Kränklichkeit ihm die volle Aus übung der Geschäfte des Oberbürgermeisters nicht mehr erlaubte. Wippermann, der einer alten Rinteler Pro fessorenfamilie angehörte, hatte sich 1825 in seiner Heimatstadt als Anwalt niedergelassen und war 1831 dort zum Bürgermeister gewählt worden. 1835 wurde er zum 2. Bürgermeister von Kassel gewählt, aber von der Regierung, die in ihm einen tatkräftigen Kämpfer für die Verfassung sah, nicht bestätigt, worauf er zum Stadtsekretär bestellt wurde, welches Amt er aber mangels Bestätigung durch die Regierung erst 1838 antreten konnte. Während der Krankheit Schomburgs führte er nun gemeinsam mit dem Vizebürgermeister Pfarrer Jäger die Leitung der Stadt Kassel und wurde, als nach Schomburgs Tode von der Regierung die Wahl seines Nachfolgers verlangt wurde, zum Ober bürgermeister gewählt. Wie zu erwarten war, ver sagte ihm die Regierung die Bestätigung, worauf in neuem Wahlverfahren der Obergerichtsanwalt Schwarzenberg gewählt wurde, der der Regierung ebenfalls nicht genehm war. Eine am 14. Januar 1842 vor- [vorgenommene]

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..	- 52 - die zu St. Denis entstandenen Gesta Dagoberti nur eine phantastische Darstellung ohne eigentlichen Quellen wert seien. Ferner erwähnte er noch das französische Volkslied, das sich mit König Dagobert und dem hei ligen Eligius befasse, und in einer anknüpfenden Be sprechung, an der sich außer dem Vortragenden Direktor Woringer und Professor Brunner beteiligten, ward die Vermutung ausgesprochen, daß die Persönlichkeit einer alten Gottheit sich in der Gestalt des Königs verberge. Bibliotheksdirektor Professor Dr. Brunner be richtete sodann über die Kasseler Oberbürgermeister wahl nach dem Tode Schomburgs, die in ihrer Be ziehung zum kurhessischen Verfassungsstreit von Be deutung ist. In diesem Streite hatte Oberbürgermeister Schomburg, wenn er auch durchaus für die Erhaltung und Durchführung der Verfassung eintrat, doch stets eine ruhige Haltung bewahrt. Während seiner letzten Lebensjahre hatte man sich genötigt gesehen, ihm in Karl Wilhelm Wippermann einen Gehilfen zu geben, da seine zunehmende Kränklichkeit ihm die volle Aus übung der Geschäfte des Oberbürgermeisters nicht mehr erlaubte. Wippermann, der einer alten Rinteler Pro fessorenfamilie angehörte, hatte sich 1825 in seiner Heimatstadt als Anwalt niedergelassen und war 1831 dort zum Bürgermeister gewählt worden. 1835 wurde er zum 2. Bürgermeister von Kassel gewählt, aber von der Regierung, die in ihm einen tatkräftigen Kämpfer für die Verfassung sah, nicht bestätigt, worauf er zum Stadtsekretär bestellt wurde, welches Amt er aber mangels Bestätigung durch die Regierung erst 1838 antreten konnte. Während der Krankheit Schomburgs führte er nun gemeinsam mit dem Vizebürgermeister Pfarrer Jäger die Leitung der Stadt Kassel und wurde, als nach Schomburgs Tode von der Regierung die Wahl seines Nachfolgers verlangt wurde, zum Ober bürgermeister gewählt. Wie zu erwarten war, ver sagte ihm die Regierung die Bestätigung, worauf in neuem Wahlverfahren der Obergerichtsanwalt Schwarzenberg gewählt wurde, der der Regierung ebenfalls nicht genehm war. Eine am 14. Januar 1842 vor- [vorgenommene]	..


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