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Einfluß ausgeübt hat, des Kriegszahlamtsdirektors Karl Friedrich Buderus von Carlshausen. Er war als Sohn eines Präzeptors in Hanau geboren, wurde Oberein nehmer bei der Steuerdirektion in Hanau, kam 1792 als Kammerzahlmeister nach Kassel und leitete später als maßgebender Berater des Kurfürsten dessen Finanz operationen, bediente sich ihrer aber zur Ansammlung des eigenen Vermögens. Seine eigentliche unheilvolle Tätigkeit begann er bei der Rückkehr des Kurfürsten aus dem Exil. Ihm wurde u. a. zur Last gelegt, dem Lande gegenüber die Auflage drückender Kriegszulagen zu rechtfertigen. Es verbreitete sich, wie Wippermann mitteilt, die Meinung, daß Carlshausen bei der Ver waltung der Kabinettskasse die Staatskapitalien in Ge meinschaft mit dem Hause Rotschild zu eigenem Ge winn benutzte, und er hatte einen Haß des Volkes auf sich geladen, den die Scheiben seiner Fenster schon empfunden hatten. Das Schärfste gegen ihn schrieb Wilhelm Grimm im „Rheinischen Merkur“ vom April und Mai 1815. Er war später am Bundestag tätig und dann Gesandter in Darmstadt und starb 1818, ein Vermögen von mehr als einer Million Talern hinter lassend. Rechnungsdirektor Woringer erinnerte noch daran, daß Buderus es war, der dem Kurfürsten den Rat gab, den Unterhalt seiner Nebenkinder dadurch zu bestreiten, daß er auf jeden in Nauheim gewon nenen Scheffel Salz einen Kreuzer als Aufschlag erheben ließ. Dieser Nauheimer Salzkreuzer ist noch 1866 im Friedensrezeß zwischen Preußen und Hessen-Darmstadt zur Abrechnung gekommen.

 

7. Am 5. März 1917. Der Vorsitzende, General major z. D. Eisentraut, begrüßte die Anwesenden, wies auf die ausgestellten Gegenstände — 2 Kelte aus Nephrit und Tonschiefer, eine Kette aus durchlochten Steinen (Gräberfund aus der Marburger Gegend), einen Rhinozerosknochen aus der Werra südlich Allendorf, einen Lehrbrief und einen Lehrvertrag eines Trom peterlehrlings, sowie einen in der „königlich preußi schen Haupt- und Residenzstadt Warschau“ ausgefer tigten Lehrbrief eines Kasselaner Seifensieders — hin

 

 

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