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diese nach Hannover geschafft, nachdem das Ministerium sie schon in einem vom 4. Oktober 1792 datierten, an den Landgrafen gerichteten Schreiben im Kasseler Schlosse für nicht mehr genügend sicher erachtet hatte. — Redner bedauerte besonders, daß unter den bearbeiteten Archivalien sich kein Verzeichnis der nach Hannover geschafften Effekten befinde; als einzige bei den Akten befindliche Angabe sei zu erwähnen, daß ein Vorrat von Ordenszeichen mit eingepackt gewesen sei, wie sich aus einem Briefe des Kammerherrn v. Jasmund ergebe.

Fast acht Wochen befand sich der Schatz im Schutze der kurhannöverschen Regierung; wie aus einem Schrei ben des dortigen Ministeriums vom 19. Dezember 1792 hervorgeht, war das Thierrysche Haus der Aufenthalt; und am 21. Dezember wird die Sendung als auf dem Rückweg nach Kassel befindlich gemeldet. Der Oberkammerrat, Kammerherr v. Jasmund, der die hessischen Geschäfte dabei führte, erhielt an Reisekosten und Diäten 826 Reichstaler, 10 Albus, 10 Heller (in Louisdor à 5 Taler), und dem Regimente, welches die Außenwache gestellt, bot der Landgraf eine „konvenable Belohnung“ von 10 Louisdor an, die aber der Kommandeur, Oberst v. Diepenbroick, höflich ablehnte.

Die militärischen Aktionen des hannoverschen Heeres beschränkten sich auf die Gestellung des er wähnten Sicherheitsdienstes, in Form eines Kordons, und für den Fall eines Zurückdrängens der hessischen Truppen nach Norden hatte v. Jasmund mit dem General v. Freytag ein Abkommen getroffen wegen der Aufnahme der hessischen Truppen. Auch sonst äußerte sich die lebhafte Sympathie der hannoverschen Truppen für die Waffenbrüder vom siebenjährigen Kriege her. Voll erfüllt war jedoch des Landgrafen Wunsch nicht, daß einige Bataillone Hannoveraner nach Kassel ge legt wurden und zwei Kavallerie-Regimenter noch weiter vorrückten, vielmehr beschränkte sich der Kavalleriedienst nur auf Patrouillen bis in die Gegend von Rotenburg. Die Infanterie lag hauptsächlich zwischen Lichtenau, Großalmerode und Witzenhausen verteilt. In letzterer Stadt hatte der Kommandeur des Kordons, Generalleutnant von dem Bussche, sein Hauptquartier.

 

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