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- 67 - Im Laufe des Novembers hatten die aus Frank reich zurückkehrenden hessischen Truppen sich bei Marburg neu gesammelt und gemeinsam mit preußischen Truppen gingen sie gegen Frankfurt vor, das sie an jenem berühmten 2. Dezember 1792 so glücklich er stürmten und damit die dern Hessenlande drohende Gefahr abwandten. Reicher Beifall dankte dem Redner. Professor Dr. Fuckel berichtete sodann über die Beziehungen Moscheroschs, des bekannten hervor ragenden Darstellers der Zeit des dreißigjährigen Krie ges, zum Hessenlande. Schon Strieder gab ihm im hessischen Gelehrtenlexikon einen wohlverdienten Platz und würdigte sein Schaffen, das ihn neben die großen hessischen Schriftsteller des 17. Jahrhunderts, Grim melshausen und Schuppius, stellt. Nicht genug be achtet wird gewöhnlich, daß sein Geburtsort Willstadt zur elsässischen Grafschaft Hanau-Lichtenberg gehörte und daß es sein Landesvater Friedrich Kasimir von Hanau war, der ihn 1656 nach einem wechselreichen Leben in seine Dienste nahm. Von da aus knüpfte sich dann später die Beziehung zur Landgräfin Hedwig Sophie von Hessen-Kassel, deren Rat „von Haus aus“ er die letzten Jahre seines Lebens war, bis ihn im Jahre 1669 auf einer Reise zu Worms der Tod ereilte. Sein „Philander von Sittewald“ verdient gerade in der heutigen Kriegszeit durch seine packende Schilderung damaligen Kriegselends wieder erneute Beachtung, und das hessische Fürstenhaus hat sich ein Verdienst erworben, dessen wir in unseren Tagen gern gedenken, als es sich dieses wackern und vaterländisch gesinnten Schriftstellers annahm. Der nächste Redner des Abends war Rechnungsdirektor Woringer . An Hand der zeitgenössischen Schilderung in der „Kasselischen Polizey- und Commerzienzeitung“ vom Jahre 1740 zeichnete er ein farbenreiches Bild des Umzuges, den die Kasseler Küferzunft veranstaltete, als sie am 21. März 1740 auf dem Eise der Fulda ein Faß gebaut hatte. Das Faß ward dem Erbprinzen Friedrich zur Feier seiner Vermählung mit der Prinzessin Marie von England verehrt,
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