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Werk eines unbedeutenden Lionardoschülers, des Giam petrino, das Avenarius`sche Bild aber eine alte Wiederholung jenes Werkes, die zufällig in Kasseler Privat besitz verschlagen worden ist. Das wäre aber doch ein höchst merkwürdiger, kaum zu erklärender Zufall!

Auf alle Fälle hat Marx das Verdienst, die Frage nach dem Verbleib der Kasseler Charitas in seiner mühevollen und geistreichen Untersuchung außerordent lich gefördert zu haben, dafür gebührt ihm der Dank grade der hessischen Altertumsfreunde.

Nachdem sodann Privatmann Wentzell eine Anzahl auf Kassel bezügliche Bilder vorgezeigt hatte, gab Professor Fuckel auf Grund von Mitteilungen des Marburger Archivs einige Ergänzungen zu seinem Vortrage über die Beziehungen J. M. Moscheroschs zu Hessen1). Über seine Hanauer Zeit geben Akten des Archivs reiche Auskunft. Moscherosch ist danach 1656 in die Regierung der Grafschaft Hanau eingetreten und hat beträchtliche Einkünfte infolge der Wert schätzung des Grafen Friedrich Casimir bezogen, ist aber 1660 aus seinen Ämtern wieder entlassen worden, wogegen er Widerspruch und beim Reichshofrat in Wien Klage erhob. Die Beziehung zu Hessen-Kassel knüpfte er in Frankfurt a. M. durch den landgräflichen Gesandten Badenhausen an; über diese Verhandlungen mit Wilhelm VI. und seiner Gemahlin Hedwig Sophie berichten noch einige Schriftstücke, während über seine späteren Beziehungen zu Hessen außer einem Briefe Moscheroschs an seinen Landesherrn kein Material vor liegt. Nach Zimmermanns Hanauer Chronik (S. 736) war die öffentliche Meinung in Hanau geneigt, ihm einen verderblichen Einfluß auf die vielfach verfehlte Politik Friedrich Casimirs zuzuschreiben. Es ist wohl anzunehmen, daß diese Ansicht auf Verleumdung seiner Gegner zurückgeht, mindestens entbehrt sie der Beweise. Das bisher aus den Akten Ermittelte scheint im allgemeinen seiner Persönlichkeit weniger günstig zu sein und mit dem Bilde des Mannes und trefflichen Schriftstellers, das man aus seinen Werken gewinnt,

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1) Siehe oben Seite 67.