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die eigens zu dem Zweck gedichtet wurden, z. T. er zählen sie in einfacher Prosa und dementsprechend rein sachlich die Geschichte der Entstehung der Glocke. Auf einer Glocke in Bergen lesen wir: „Des Herren heilig Wort schallt euch an diesem Ort; hört meinen Ruf, ihr Leut, auf daß es euch nicht reut, wenn euch in letzter Stund zum Grabe tönt mein Mund.“ Da neben : Gloria in excelsis Deo. Auf einer zweiten ebendort: „Mein Schall macht euch bekannt, wo Gottes Wort zu hören, fügt euch mit Andacht bei, das Herz nicht laßt betören, erkennt die hohe Gnad, Gott ruft in Gnadenzeit, sonst reuts euch, wenn ich ruf zum Grab, zur Ewigkeit.“ Das schöne Wort: Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken, findet sich auf einer Glocke in Bischofsheim und anderen. Eine Glocke in Hochstadt mahnt: „Die Sünder schreck ich, die Schlafenden weck ich, die Toten bewein ich, des jüngsten Gerichts erinnere ich dich, in Gottes Namen floß ich 1707“, eine zweite: „Zu Gottes Ehr bin ich bereit allzeit. Hörst du mich läuten, wollest du laufen ins Gotteshaus mit hellem Haufen.“ Andere Inschriften: Hüttengesäß: „Ich rufe laut zu Gottes Ehr, Mensch, diese Stimme nicht verhör.“ Kilianstädten: „Ach, bleib bei uns, Herr Jesu Christ, weil es nun Abend worden ist. Dein göttlich Wort, das helle Licht, laß ja bei uns aus löschen nicht.“ Als Glockengießer werden auf den hier in Betracht kommenden Glocken genannt: Schneide wind in Frankfurt (Joh. und Gg. Andr. Benedikt), G. A. Hauck in Leipzig, Franz Schilling in Apolda, Dilmar Schmid in Aslar, Steffen in Frankfurt, Joh. Wagner in Frankfurt, Andreas Hamm in Frankenthal, der sich auf einer Glocke in Dörnigheim stolz als den Gießer der Kaiserglocke im Kölner Dom bezeichnet, vor allem aber Joh. Peter, Ph. H. Bach in Windecken, gewöhnlich mit dem Vers: In Gottes Namen floß ich, Joh. Peter Bach in Windecken goß mich. Es sei bemerkt, daß auch hier in Hanau im 17. und 18. Jahr hundert Glocken gegossen wurden. Die Inschrift einer im Jahre 1885 umgegossenen Glocke zu Dörnigheim verkündete, daß sie am 28. März 1663 in Hanau ent standen war. In Altenhaßlau ruft noch jetzt eine

 

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