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Glocke allsonntäglich zum Gottesdienst, die von Albrecht Dörr aus Hanau 1675 geschaffen wurde. Eine Glocke zu Wächtersbach ist von einem P. Michelin, einem wahrscheinlich in Hanau eingewanderten Franzosen, 1661 an Ort und Stelle gegossen worden, was früher oft geschah, damit einesteils die Beförderung der Glocken vermieden, andernteils den Gemeinden die Möglichkeit der Überwachung des Gusses und der Ver wendung des gelieferten Metalls ermöglicht wurde. Eine aus dem Jahre 1756 stammende Glocke in Obertshausen nennt einen Hanauer Meister namens Dobel als ihren Schöpfer. Es ist wohl nicht zweifelhaft, daß die Glockengießer in der Glockengasse angesiedelt waren. Nr. 25 dieser Gasse trägt das Relief einer Glocke. Über die Glockengießerfamilie Bach gab der Vortragende ausführliche Mitteilungen. An der Familie Bach habe sich das Wort, daß der Prophet in seinem Vaterlande nichts gelte, jedenfalls nicht bewährt; nach einer von den Nachkommen des letzten hessischen Glockengießers Phil. Heinrich Bach gemachten Zusammenstellung haben die Glockengießer Bach für mehr als 200 Kirchen der näheren und weiteren Um gegend Glocken gegossen, und es muß für den er wähnten Nachfahren ein erhebendes Gefühl sein, wenn er am Sonntag durch die Fluren wandelt und die Glocken hört, die seine Vorfahren als ehrenwerte Meister gegossen haben, wie ihre Werke noch heute ihren Ruhm verkünden. Noch hängen die Glocken, so schloß der Vortragende, in ihren hohen Stühlen. Hoffen wir, daß sie von dem ihnen angedrohten Schick sal bewahrt bleiben. Sollte aber die Not der Zeit sie umwandeln in Kanonen, so möge ihr Donner Tod und Verderben in die Reihen der Feinde tragen, und wenn dann nach dem Frieden wieder neue Glocken auf die Türme hinaufgewunden werden, so möge auch ihr erst Geläute Frieden bedeuten, mögen ihre feierlichen Klänge dann stets den nach uns Kommenden erzählen, wie groß die Not der Zeit war und wie unser Volk den ihm aufge zwungenen Kampf um sein Leben nur bestand, weil es einig war. Deshalb wollen wir von jeder neu zu gießen den Glocke wünschen: Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine versammle sie die liebende Gemeine!