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drich [Friedrich] des Großen sprach, eine Treue, die nicht nur durch die Tradition des hessischen Fürstenhauses begründet war, sondern auch durch die Teilnahme, die Friedrich der Große an der Beeinflussung des zum Katholizismus übergetretenen Erbprinzen, des späteren Landgrafen Friedrich II., nahm.

Prof. Fuckel berichtete über die Beziehungen des bekannten Schriftstellers A. Freiherrn von Knigge, der durch sein weitverbreitetes Buch „Der Umgang mit Menschen“ eine fast sprichwörtliche Berühmtheit genießt, zu dem Hofe und der Persönlichkeit des Landgrafen Friedrich II. Knigge, der aus einer althannöverischen Adelsfamilie stammte, machte im Jahre 1771 die Bekanntschaft des ihm geistesverwandten Fürsten, der ihn mit offenen Armen aufnahm, und wurde mit 19 Jahren, während er noch in Göttingen studierte, Kammerassessor in Kassel, wo er einige Zeit vermöge seiner großen Gewandtheit und seines Witzes eine hervorragende Rolle spielte, besonders in dem Kreise der zweiten Gemahlin Friedrichs, der jugendlichen und lebenslustigen Philippine von Brandenburg-Schwedt. Er zerfiel dann aus nicht ganz aufgeklärten Gründen mit dem Hofe, nachdem er sich mit der Hofdame Henriette von Baumbach vermählt hatte, und zog sich mit dieser für einige Jahre nach Nentershausen bei Sontra zurück. Das literarische Spiegelbild seines Aufenthaltes in Hessen liefert besonders sein zum Teil autobiographisches Werk „Der Roman meines Lebens“, aus dem die auf Kassel und Hessen bezüglichen Stellen verlesen wurden. Diese sind besonders durch ihren warmen Ton der Bewunderung und Anerkennung bemerkenswert, und in den dargestellten Hoferlebnissen scheint manches Persönliche verwoben zu sein. Daneben scheint ihm auch der Hofklatsch und die Sage manches angedichtet zu haben, wie die Ausführungen von Fulda und Hoffmeister, hessische Zeiten und Persönlichkeiten, sowie Königs althessische Silhouetten (Hess. Jahrbuch für 1854) vermuten lassen. Sein weiteres Leben gehört der Literaturgeschichte an, die hessische Episode ist noch wenig erforscht.

 

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