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äußerte er sich „Zur Entstehungsgeschichte der Grimmschen Märchen“, dessen 2. Aufl. er z.Z. vorbereitet. 1953 erschien ein vom geistigen Vermächtnis der Grimms zeugender Sammelband „Lebensweisheit“. Gekrönt wurde seine Grimmforschung mit der Wiederauffindung und Veröffentlichung der „Briefe der Br. Grimm an Savigny“ (1953); nun erst — so meint er selbst — kann eine in die Tiefe dringende Biographie der Grimms in Angriff genommen werden.

Im Laufe der letzten Jahre sind Dr. Schoof bedeutsame Ehrungen zuteil geworden, von denen folgende genannt seien: Ehrenmitgliedschaft im Schwälmer Heimatbund, im Hessischen und im Hanauer Geschichtsverein, Ehrenvorsitz im Hersfelder Geschichtsverein, Ehrenpräsidentschaft im Schillerbund deutscher Jugend, Würde eines Ehrensenators der Marburger Universität.

Der Verein für hess. Geschichte wünscht seinem Mitarbeiter und Ehrenmitglied, dessen Arbeitseifer und Tätigkeitsdrang noch lange nicht erlahmen möge, zur Vollendung seiner noch geplanten Arbeiten Gesundheit, Kraft und Gelingen!

Friedrich Weishaar

 

ERNST WENZEL ZUM 80. GEBURTSSTAG

Am 29. November 1956 vollendet der Ehrenvorsitzende des Eschweger Zweigvereins Dr. Ernst Wenzel sein 80. Lebensjahr.

In Kassel geboren, studierte er nach dem Besuch des Wilhelms-Gymnasiums an der Tech nischen Hochschule Berlin-Charlottenburg und war anschließend über ein Jahrzehnt Mitarbeiter des Bezirkskonservators Geh.-Rat Prof. Dr. v. Drach in Kassel und Marburg. Seit 1909 veröffentlichte er im „Burgwart“, der bedeutenden Zeitschrift für Burgenkunde und Baukunst, zahlreiche Abhandlungen über Geschichte und Architektur historischer Bauten, vor allem aus Hessen, und über mittelalterliche Waffenkunde. Auch im „Hessenland“ und anderen Zeitschriften finden sich seine Arbeiten mit ihren charakteristischen Zeichnungen und Rekonstruktionen. Zu einer Reihe von Chroniken hessischer Orte gab er Beiträge aus seinen Arbeitsgebieten.

Seit 1912 war er beruflich als Eisenbahningenieur in Magdeburg tätig und studierte nach dem 1. Weltkrieg germanische und klassische Archäologie und Kultur- und Kunstgeschichte an den Universitäten Halle und Berlin. Als Fünfzigjähriger promovierte er mit einer Disser tation „Der Wehrbau im Reg.-Bez. Kassel, vom Ringwall bis zum Beginn des Festungsbaus“. In dieser Arbeit behandelte er mit vielen selbstgefertigten Abbildungen fast 300 Burgen und befestigte Ortschaften.

Als Dr. Wenzel 1931 zur Reichsbahndirektion Berlin versetzt wurde, betätigte er sich in seiner Freizeit im Verein für historische Waffenkunde und als Berater und Sachverständiger am Berliner Zeughaus. Kurz vor Kriegsschluß wurde er, 67-jährig, pensioniert und verlegte seinen Wohnsitz nach Eschwege, der Heimat seiner Frau und seiner Mutter. Ihm ist es zu verdanken, daß die Bestände des Heimatmuseums in den Wirren der Nachkriegszeit erhalten blieben. Seiner sachverständigen Tätigkeit verdanken sie ihre Neuordnung und Katalogi sierung. Sein Werk ist auch die Neugründung des Eschweger Geschichtsvereins, der ihn aus Anlaß seines 75. Geburtstages zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Noch immer ist Dr. Wenzel rastlos tätig mit der Aufnahme historischer Bauten, mit der Sammlung von neuen Stücken für sein Heimatmuseum und mit wissenschaftlichen Arbeiten. Seine Tätigkeit wurde 1955 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und die Mitgliedschaft in der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck gewürdigt.

Kurt Holzapfel

 

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