..

für Hessen und Waldeck wählte ihn 1954 zum Mitglied. Im gleichen Jahr wurde er zum korrespondierenden Mitglied des hessischen Geschichtsvereins ernannt.

Als ich ihn im Sommer 1953 in seinem Friedberger Heim kennenlernte, erschloß sich mir eine neue, bisher fast unbekannte Welt. Der Battenhäuser Münzfund, über den Ohly gerade eine Veröffentlichung in der ZHG vorbereitete, warf eine Reihe von Fragen auf, die zeigten, daß die Numismatik längst über ihren früheren antiquarischen Stand hinausgewachsen war und in ihrer neuen methodischen Zielsetzung eine sehr wesentliche Hilfe für die landesgeschichtliche Forschung bedeutet.

Dieser mehr zufälligen Begegnung folgte durch seine Versetzung an den Verwaltungsgerichtshof in Kassel (1954) ein engerer Kontakt mit unserem Verein, an dessen Veranstaltungen er von nun an sehr rege teilnahm. Sein schlichtes Auftreten und seine stete Hilfsbereitschaft machten die Zusammenarbeit mit ihm zur Freude. Nur so ist es wohl auch zu erklären, daß er manchen in alle Winde verstreuten Münzfund wieder rekonstruieren und der wissenschaftlichen Forschung zugänglich machen konnte. Noch die letzten Wochen vor seinem Tode mühte er sich um die Klärung der Fundumstände und des Schicksals eines solchen Schatzfundes von Holzburg in der Schwalm, der sich ihm aber bis zuletzt hartnäckig verschloß. Die Lücke, die sein Tod gerissen hat, ist sachlich auf lange Zeit nicht zu schließen.

Wilhelm Niemeyer

 

WILHELM REINERT

Am 5. November 1955 starb Rektor i.R. Wilhelm Reinert in Treysa, der Chronist der Stadt Treysa, der in der Festschrift zur 700-Jahrfeier Treysas im Jahre 1949 die Stadtgeschichte behandelt hat. Auf 60 Seiten gab er einen guten Überblick über die Geschichte Treysas, den er durch kulturgeschichtliche Einzeldarstellungen ergänzt. Rektor Reinert stammte aus Hohenlimburg in Westfalen (geb. 1875) und war seit 1913 Leiter der Treysaer Stadtschule. Das Hessenland wurde ihm zu seiner Wahlheimat, der er sich besonders verbunden fühlte.

Alfred Giebel

 

AUS DER ARBEIT

A. Bericht über die Tätigkeit des Hauptvereins 1954-1955

I. AUSSERORDENTLICHE MITGLIEDERVERSAMMLUNG 1954

am Sonnabend, dem 18. September 1954 im Ratskeller zu Kassel

Die Versammlung war erforderlich, da das Registergericht die von der Mitgliederversammlung am 17. 8.1952 in Hersfeld gefaßten Beschlüsse einschließlich der Vorstandswahlen nicht anerkannte, weil seinerzeit die Einladung nicht rechtzeitig, d.h. einen Monat vor dem Zusammentritt, den Mitgliedern zugegangen war, wie es die Satzung (§ 9b) vorschreibt. Hr. Friderici eröffnete die Versammlung, zu der 30 stimmberechtigte Mitglieder erschienen waren, und stellte fest, daß die Einladung satzungsgemäß am 17. August rechtzeitig und ordnungsgemäß unter Mitteilung der Tagesordnung ergangen sei.

1. Vorstandswahl. Auf Grund des angeführten Tatbestandes hatte das Register gericht die Hersfelder Vorstandswahl angefochten und gleichzeitig die Hrn. Friderici, v. Both und Woringer als Notvorstand bestellt, deren Amt mit der ordnungsgemäßen Wahl ordent licher Vorstandsmitglieder, spätestens jedoch am 30, September 1954, endete. Bis zu diesem

 

7

 

..