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ganz Westfalen, ja womöglich ganz Deutschland vom Joch der Fremden zu befreien und zu ehrenvoller Selbständigkeit zurückzuführen" . Das besagte eine entsprechende Proklamation.

 

Das schnelle Ende

Die Spitze der Dörnberg'schen Freiheitstruppe kam gegen drei Uhr morgens am Wirtshaus Knallhütte neben der Frankfurter Landstraße an. Zur selben Zeit traf hier der westfälische General Rewbell mit Gardejägern, Chevauxlegers und zwei Geschützen, aus Kassel kommend, ein. Die Geschütze deckten den Haupttrupp der kampfungewohnten Aufständischen auf der Hertingshäuser Höhe mit einigen Kartätschen-Salven ein. Die moralische Wirkung war ungeheuer. Dörnberg versuchte vergeblich, seine Mannen zusammenzuhalten. Der Kampf war verloren, die Erhebung, kaum begonnen, zusammengebrochen. In Kassel füllten sich die Zellen des Kastells an der Fulda mit gefangengenommenen Aufständischen. Einige wurden auf dem Forst hingerichtet.

 

In Abwesenheit zum Tode verurteilt

Dörnberg selbst rettet sich durch abenteuerliche Flucht nach Böhmen. In Kassel wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt und steckbrieflich gesucht. Mit der Schwarzen Schar des Herzogs von Braunschweig-Oels schlug er sich weiter zur Nordsee und dann nach England durch. Er kämpfte 1812 im russischen Heer gegen Napoleon, wirkte bei der Konvention von Tauroggen mit, zeichnete sich in den Freiheitskriegen aus und machte sich um den Sieg bei Waterloo verdient. 82jährig starb er in Münster.

 

Dichterische Verklärung

Ernst Moritz Arndt hielt die damalige Begeisterung um Dörnberg in einem Gedicht "Das Lied vom Dörnberg" fest. Der hessische Schriftsteller Ludwig Mohr schilderte in dem Roman "Rot-Weiß" dichterisch verklärt den Aufstand. In Kassel erinnert die Dörnbergstraße an den mutigen Mann. Nahe Hausen, dem Stammsitz der Dörnbergs, enthüllte 1968 der Knüllgebirgsverein einen Gedenkstein am 200. Geburtstag des Freiheitskämpfers.

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