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AUFSÄTZE

 

Das Sababurger Dienstleistungsregister 1541/42

von Karl E. Demandt

 

1. Vorbemerkung – 2. Registertext mit tabellarischer Umsetzung –

3. Interpretation

 

1. Vorbemerkung

Bei den Vorarbeiten zu meiner Abhandlung über "Die Sababurg im Reinhardswald in Geschichte, Kultur und Legende"1) fand sich in den unverzeichneten Akten des hessischen Kammerarchivs im Staatsarchiv Marburg (Amt Sababurg) das nachfolgend veröffentlichte Register des Arbeitsnachweises des Gesindes auf dem zur Sababurg gehörenden Vorwerk und der dahin dienstpflichtigen Bewohner der zum Amt Sababurg gehörenden Dörfer. Es umfaßt die Monate von Februar 1541 bis März 1542 mit insgesamt 59 Wochen, von denen jedoch zwei ohne Angaben sind. Obwohl mir kein weiteres ähnliches Stück aus der Regierungszeit Landgraf Philipps des Großmütigen bekannt geworden ist, hat es gleiche Verzeichnisse wohl auch für die anderen hessischen Ämter gegeben, da nicht anzunehmen ist, daß es sich hierbei um ein aus eigener Initiative angelegtes Spezialregister und damit um ein singuläres Stück handelt. Es dürfte vielmehr in die Reihe der Maßnahmen einzubeziehen sein, die Landgraf Philipps Bemühungen um die Feststellung und Sicherung der landesherrlichen Besitzungen, Rechte und Einkünfte kennzeichnen und insbesondere in Gestalt der Salbucherneuerungen zum Ausdruck kamen2).

In seiner Regierungszeit wurden zwei umfassende Salbuchaktionen durchgeführt. Die erste von 1537 ist bekannt und eingehend von Ludwig Zimmermann untersucht und dargestellt worden3). Er ist jedoch insofern zu ergänzen4), als Landgraf Philipp damals nicht nur eine, sondern zwei Kommissionen für die Salbucherneuerung einsetzte. Bekannt ist die für das Niederfürstentum, bestehend aus dem Homberger Schultheißen Hans Geilmann gen. Hampel und dem Hasunger Vogt Konrad Schild gen. Gerhard, für den 1553 Eckehard Ungefug als Landmesser zum Gehilfen Geilmanns bestellt wurde5). Aber auch für das Oberfürstentum hat Landgraf Philipp 1537 eine eigene Salbuch-Kommission bestimmt, bestehend aus dem Hersfelder Schultheißen Cyriacus Hoffmann und dem landgräflichen Sekretär Johannes Schwalbach6), die Zimmermann unbekannt geblieben ist, da sie nur sehr viel schwächere Spuren hinterlassen hat. Die zweite Salbuchaktion, die Zimmermann ebenfalls nicht bekannt geworden ist, erfolgte im Jahre 1555, wobei der Landgraf abermals zwei Salbuchkommissionen bestellte. Ihr gehörten für Niederhessen nunmehr drei Personen an: Hans Geilmann, Eckehard Ungefug und Hieronimus Meurer7). Die oberhessische Kommission bestand aus Johann Meckbach, Rentmeister zu Grünberg, und Reinhard Abel, Rentmeister zu Nidda8). Diese intensiven Salbucherneuerungsarbeiten sind unter Landgraf Wilhelm IV. verstärkt fortgesetzt und schließlich bis zur umfassenden hessischen Staatsstatistik des "Oekonomisehen Staates" gesteigert worden3).

Zu den dafür erforderlichen frühsten Vorarbeiten ist auch unser Register zu rechnen, denn sein statistischer Charakter liegt vor Augen. Die summarische Zusammenfassung nur der Zahlen der eingesetzten Arbeiter in wöchentlichen Übersichten, die summarische Bezeichnung der geleisteten Arbeiten, die völlige Gleichförmigkeit der wochenweisen Angaben und der Verzicht auf jegliche Einzelangabe lassen daran keinen Zweifel. Wenn wir dieses Register zudem als pars pro

 

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