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2. Das Astronomisch-Physikalische Kabinett, erweitert durch eine Abteilung für Technikgeschichte, zählt zu den bedeutendsten und ältesten naturwissenschaftlich-technischen Sammlungen in Europa. Seine einmalige Besonderheit besteht darin, daß es weniger auf Sammeltrieb und Prunklust, als vielmehr auf aktive Forschung, nämlich auf die erste festeingerichtete neuzeitliche Sternwarte Europas zurückgeht, die Landgraf Wilhelm IV. um 1560 einrichtete.

  

Vier Jahrhunderte lang wurde die Sammlung durch alle Arten von wissenschaftlichen Instrumenten der Astronomie und Physik, wie Kunstuhren, Globen, Mikroskope, Fernrohre, Barometer, Hygrometer, Rechenmaschinen, Telegraphen, geodä tische Instrumente u.a.m. bereichert.

  

In jüngster Zeit kamen die nur sporadisch ausgestellten Objekte der Technikgeschichte hinzu, die von den Erfindungen Denis Papins bis zur ersten Henschel- Elektrolok (im Museumshof) von 1905 reichen.

 

Literatur

Mackensen, Ludolf von: Die erste Sternwarte Europas mit ihren Instrumenten und Uhren. 2. Aufl.. München 1982. (Schriften zur Naturwissenschafts- und Tech nikgeschichte. 1)

Mackensen, Ludolf von: Die Naturwissenschaftlich-Technische Sammlung in Kassel. Kassel 1983. (Jahresgabe der Hessischen Brandversicherungsanstalt. 1984)

 

3. Die Abteilung Volkskunde ist mit ihren reichen Beständen die größte Sammlung dieser Art in Hessen. Das Dienstleistungsangebot könnte von daher sehr umfang reich sein, ist gegenwärtig jedoch auf noch nicht absehbare Zeit aufgrund der völligen Magazinierung der Bestände nicht realisierbar. Insofern erübrigen sich detaillierte Ausführungen, da sich die Öffentlichkeitsarbeit auf Sonderausstel lungen beschränken muß.

 

Literatur

Leinweber, Ulf: "Wieviel Gunst für Volkes Kunst?". In: Aus hessischen Museen. Bd. 2, Kassel 1982, S. 197-214.

 

4. Abteilung "Kunsthandwerk und Plastik"

Die Ausstellung im zweiten Obergeschoß versucht mit einer Auswahl aus den reichen Sammlungen unter kulturgeschichtlichem Aspekt einen chronologischen Überblick vom frühen Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zu vermitteln. Herzstück der Ausstellung sind Bestände aus der landgräflichen Kunstkammer. Den Anschluß an die Gegenwart soll die zukünftige Ausstellung in der Torwache knüpfen. Die auf Hessen bezogenen Sammlungsteile und die Exponate zur Kultur und Geschichte des Landgrafenhauses setzen wiederholt Schwerpunkte.

 

Bei den vielfältigen Materialien wie u.a. Textilien, Möbel, Silber, Keramik, Glas, Elfenbein, Bernstein, Miniaturportraits und Skulpturen und der großen zeitlichen Spanne der Sammlungen gibt es vielfältige Aspekte für landeskundliche Forschungs arbeiten.

 

Literatur

Dreier, Franz-Adrian: Zur Geschichte der Kasseler Kunstkammer. In: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. Kassel. Bd. 72, 1961, S. 123-142.

Link, Eva: Die Landgräfliche Kunstkammer Kassel. Kassel 1974

  

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