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Am Samstag, dem 21. Juni, tagte der Hauptausschuß im neuerbauten "Hotel am Kurpark". Nach Abschluß einer viele Punkte umfassenden Tagesordnung ging es zum historischen Rathaus, um dort durch den 1. Stadtrat und die wichtigsten Vertreter der städtischen Körperschaften empfangen und begrüßt zu werden. Am nächsten Morgen, Sonntag, dem 22. Juni, begann am Tagungsort, der Bad Hersfelder Stadthalle, bereits um 9 Uhr ein reges Treiben. In vier Arbeitskreisen konnten sich die Teilnehmer der Jahreshauptversammlung mit den unterschiedlichsten Themen befassen. Sie reichten von der archäologischen Denkmalpflege (Dr. Rolf Gensen) über Museumsarbeit (Helmut Burmeister) und Münzkunde (Dr. Klüßendorf) bis zu Problemen bei der Sanierung von Fachwerkhäusern (Dieter Handke). Von ganz besonderer Anziehungskraft auf die Besucher erwies sich dabei ein zusätzlich angebotener Dia-Vortrag über Hersfelds 1250jährige Geschichte (Walter Mitze), der zeitweise einfach übervoll war.

Gegen 11 Uhr konnte die übliche Mitgliederversammlung unseres Vereins, umrahmt von klassischer Musik des Schülerorchesters der Kreismusikschule, eröffent [eröffnet] werden. Die politische Prominenz der Region, an ihrer Spitze der Landrat des Kreises und die Landtagsabgeordneten der beiden großen Volksparteien, sprachen Grußworte zu der Versammlung, bevor Dr. Kahlfuß, der Vorsitzende unseres Vereins, verdiente Mitglieder mit der goldenen Ehrennadel auszeichnete. Es waren dies die Herren Dr. Erich Hildebrand (Eschwege), Karl-Hermann Wegner (Kassel) und Dr. Waldemar Zillinger, der Vorsitzende des gastgebenden Zweigvereins sowie Dr. Fritz May und Traugott Classen, beide ebenfalls vom Bad Hersfelder Geschichtsverein. Auch für die gastgebende Stadt gab es an diesem Tage ein Geschenk: Durch Vermittlung von Helmut Burmeister (Hofgeismar) war es den Hersfelder Geschichtsfreunden nämlich gelungen, einen längst verloren geglaubten Zunftbrief der Hersfelder Lohgerber auf einer Münchner Auktion zu erwerben. Dies Dokument, das bis in das Jahr 1528 zurückreicht, wird fortan als Leihgabe im Stadtarchiv aufbewahrt werden, wo es unter den erhaltenen Zunftbriefen der allerälteste ist.

Auf große Beachtung stieß der Festvortrag des Marburger Privatdozenten Dr. Karl Heinemeyer. Seine Ausführungen "Zur Frühgeschichte von Hersfeld" erhielten viel Beifall und sollen mit den anderen Festvorträgen zu Ehren des Hersfelder Stadtjubiläums in der ZHG oder in den 'Forschungen' veröffentlicht werden. Nach dem Mittagessen führten Dr. Zillinger und sein Kollege Walter Mitze die interessierten Teilnehmer der Jahreshauptversammlung durch das alte Hersfeld und zeigten ihnen geschichtlich bedeutsame Punkte der Lullusstadt. Mit dem Kaffeetrinken klang die gelungene Veranstaltung am späten Nachmittag aus.

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Stadtmuseum Hofgeismar eröffnet

Am 14.9.1986 wurde in Hofgeismar das von dem dortigen Zweigverein des VHG mitgetragene städtische Museum an seinem neuen Standort Petriplatz feierlich eröffnet. Vor über 300 in- und ausländischen Gästen - die Stadt hatte z.B. alle noch lebenden ehemaligen jüdischen Mitbürger zu einem Aufenthalt in der alten Heimat ein geladen - betonten Bürgermeister Willi Croll, der 1. Vorsitzende des HMV Klaus Bechmann und der Hessische Justizminister Dr. Herbert Günther die Schwerpunktorientiertheit, Zielstrebigkeit und die Vielfalt der Hofgeismarer Museumsarbeit. Sie sparten auch nicht mit Lob für den in Rekordzeit abgewickelten Umzug in die neuen attraktiven Museumsräume.

Die Grußadressen jüdischer Vertreter (Dr. A. Heilbrunn, Oss / NL und Frau H. Tal, jüdische Kultusgemeinde Kassel) hoben das Engagement des Museums auf dem Gebiet der Dokumentation der jüdischen Kultur in Hessen-Kassel hervor, während Dekan Jochen Desel, der 1. Vorsitzende des Deutschen Hugenottenvereins e.V. außerdem die reichen Sammlungen ansprach, über die das kommunale Museum im Zusammenhang der Geschichte der Hugenotten und Waldenser und der Juden verfügt. Karl-Hermann Wegner, Kasseler Museumsleiter und 1. Vorsitzender des Zweigvereins Kassel des VHG, überbrachte als Vertreter des auf Hofgeismarer Initiative entstandenen Museumsverbundes des Landkreises Kassel die Glückwünsche der meisten der Nachbar- [Nachbarmuseen]

 

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