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e) Verschiedenes

Zu Punkt Verschiedenes liegen keine Wortmeldungen vor.

Dr. H.-J. Kahlfuß                                               Friedrich Karl Baas

Vorsitzender                                                       Schriftführer

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Mitteilenswerte Beschlüsse aus der Hauptausschußsitzung des VHG am 13.6.1987 in Biedenkopf (soweit sie nicht im Protokoll der Jahreshauptversammlung des VHG Er wähnung finden):

- Mitgliedschaft von Ehepaaren: Auf Antrag gilt für beide Ehepaare die einfache Mitgliedschaft. ZHG und MHG werden nur einmal kostenfrei geliefert. Im Falle des Todes eines Partners wird die Mitgliedschaft als Einzelmitgliedschaft fort gesetzt.

- Vereinsnadel: Wegen der Bedeutung einer Vereinsnadel als Zeichen der Zusammengehörigkeit und wegen der Werbewirksamkeit eines solchen Zeichens wurde die Ein führung einer Vereinsnadel beschlossen.

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Zweigverein Rotenburg Nachruf

Nachruf

Der Rotenburger Zweigverein trauert um sein Mitglied Ewald Kanngieser, der unerwartet am 24. April 1987 starb. Er wurde 1917 in Rotenburg geboren und hat sich von Jugend auf in seiner Heimat "umgesehen", d.h. er sah und fand mehr, als andere Jungen, betrachtete und registrierte seine Funde, ohne Anleitung gehabt zu haben.

Seit seiner Frühpensionierung als Bundesbahnbeamter (1972) wurde er Mitglied unseres Vereins und beteiligte sich intensiv am Vereinsleben, obwohl er in Kas sel wohnte. Vor allem nahm er seine "forschenden" Spaziergänge in und um Rotenburg wieder auf und fand immer wieder etwas, z.B. am Alten Turm eine mittelalterliche Scherbe (Pingsdorfer Keramik) oder noch lebende Weinreben am Teufelsberg als Reste des Rotenburger Weinbaus. Er entdeckte zusammen mit Daniel Bingemann in einem Keller an der oberen Breitenstraße gut erhaltene Reste einer Töpferei (Kacheln des 16. Jhdts.). Regelmäßig suchte er die Felder der Wüstung Breitingen dicht bei Rotenburg nach Scherben ab. Ewald Kanngieser beschäftigte sich eingehend mit jedem Fund und besprach sich oft mit den Fachwissenschaftlern des Kasseler Landesmuseums, die ihm auch Literatur an die Hand gaben. So bildete er sich selbst weiter, schaffte sich nach und nach eine beachtliche Hessen-Bücherei an und ließ sich keinen geschichtlichen oder archäologischen Vortrag in Kassel oder Rotenburg, aber auch keine Arbeitssitzung des Rotenburger Geschichtsvereins entgehen.

Dabei mußte er immer wieder gesundheitliche Niederlagen hinnehmen, gab jedoch niemals auf. Bis zuletzt stieg er in jede Aufgrabung der Rotenburger Innenstadt und fand noch im Frühjahr 1987 in der Rosengasse (heute Hofweg) Scherben aus der Stauferzeit. Er hinterläßt viele Pläne, vieles unbearbeitetes Material. Seine zahlreichen Veröffentlichungen in "Rund um den Alheimer" und im "Hessischen Gebirgsboten" werden uns immer wieder an den guten Freund und vorbildlichen Heimat forscher erinnern.

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