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nisse [Verhältnisse] und deren Auswirkungen auf die weitere Entwicklung in Kassel und Kurhessen untersucht werden. Im Mittelpunkt steht die allmähliche Heraus bildung eines sich emanzipierenden Bürgertums, das sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seiner bedeutenden Rolle als neue gesellschaftliche Kraft zunehmend bewußt wurde.

Die Ausstellung befaßt sich gezielt mit den Verhältnissen in der Stadt Kassel und verzichtet, soweit es bei diesem Thema möglich ist, auf die Darstellung der Landesgeschichte. Sie stellt inhaltlich ein Gegenstück zu der gleichzeitig im Ständehaus gezeigten Wanderausstellung zum Thema "1789/1989 - Deutsch land und die Französische Revolution" dar, die in Zusammenarbeit des Stadt museums mit der Gesamthochschule nach Kassel geholt wurde. Im Vergleich der historischen Bedingungen in Frankreich und Deutschland gegen Ende des 18. Jahrhunderts sollen die grundlegend verschiedenen Voraussetzungen und Perspektiven der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung verständlich gemacht werden.

 

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Am Institut für Europäische Ethnologie und Kulturforschung der Universität Marburg hat Dr. Siegfried Becker seit April 1989 die Leitung der Institutsarchive, unter anderen des "Zentralarchivs der Deutschen Volkserzählung", die Betreuung des Medienarchivs und der Sammlungen der Abteilung Hessen übernommen.

Die in den Sammlungsbeständen archivierten Quellen und Materialien u.a. zur volkskundlichen Regionalforschung in Hessen, zur Medienforschung, Familien- und Kindheitsforschung, zur Südosteuropa- und Interethnikforschung wie zur Erzählforschung, stellen einen bedeutenden Sammlungs- und Dokumenta tionsfundus dar, der nicht nur wichtige Grundlage für Forschung und Lehre des Instituts ist, sondern darüber hinaus die Materialien für weiterführende Auswertungen in interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit zur Verfügung stellt. Mit Bildquellen, Ton- und Filmaufnahmen, Fragebogenerhebungen, Zeitungsarchiven und archivalischen Exzerpten ist ein Forschungsinstrumentarium aufgebaut worden, das sowohl für kulturgeschicht liche wie aktuelle Problemstellungen Material bietet. So ist allein mit den der zeit etwa 75 000 Aufzeichnungen und Sammlungen zur mündlichen Überliefe rung im Zentralarchiv der Deutschen Volkserzählung eine umfangreiche Doku mentationsstelle für Erzählforschung vorhanden, die in regionalspezifischer Systematisierung die Erhebungen und Sammlungen des 19. und 20. Jahrhun derts erfaßt und damit Quellen für die geistesgeschichtliche Entwicklung der Volkskulturforschung erschließt.

Das Archiv im alten Landgericht, Landgraf-Philipp-Straße 4, ist geöffnet Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9.00 bis 12.00 Uhr.

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