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Ludwig Friedrich Theodor Schotten

 

Hofwundarzt, Hofmedicus und Hofrat

 

Der Doctor Medicinae Ludwig Friedrich Theodor Schotten war im vorigen Jahrhundert eine bekannte Kasseler Arztpersönlichkeit mit einem breit gefächerten Wirkungskreis als gesuchter Arzt, Hofarzt und leitendes Mitglied des Collegium medicum (Ärztekammer zu Nieder-hessen in Kassel). Deshalb soll über sein Leben und Wirken hier berichtet werden .

Dr. Schotten wurde am 26 April 1819 als Sohn des Oberappellations-gerichtsrates Karl Ferdinand Ludwig Schotten und dessen Ehefrau Konradine Christine, geb. Völkel, in Fulda geboren. Der Vater wurde bald nach Kassel versetzt, so daß Louis Theodor das von Landgraf Friedrich II. gegründete Lyceum F ri de ri cianum besuchen konnte, wo er im Frühjahr 1838 ein gutes Abitur bestand. Er begann sein Medizinstudium im SS 1838 in Marburg, wechselte vom 30 . April 1839 bis 6 . März 1841 an die Universität Göttingen, um am 16 . September 1842 sein Studium in Marburg mit dem ärztlichen Diplom, Note Summa cum laude, abzuschließen. Nach kurzfristiger interner Weiterbildung an der Medizinischen Klinik in Marburg erhielt Schotten, der inzwischen auch seine Promotion erreicht hatte, auf seinen Antrag den Zulassungstermin zur "Prüfung der Arzneikunde" für den 3 . Januar 1843 . Diese Prüfung begann mit dem Conclave bei Med . Rath Dr. Mangold, mit dem er am 5 . Januar am Krankenbett im Landkrankenhaus einen Kranken kunstgerecht "exploriert" und den Fall in einer Kranken-geschichte "gründlich bearbeitet". In der mündlichen Prüfung am 10. Januar 1843 werden Schotten folgende Noten gegeben: 1 . Anatomie des Auges sehr gut, 2 . Physiologie über Gesichtssinn und Aufstauung sehr gut, 3 . Pathologie über die Zeichen der Respiration gut, 4 . Arzneimittellehre über äußerlich und innerlich abf ü hrende Mittel gut, 5 . Spezielle Pathologie und Therapie über Wassersucht, insbesondere die Bauchwassersucht, sehr gut .

Die schriftlichen Arbeiten wurden für sehr gut, die Krankenberichte für gut erklärt. Das Krankenexamen im Landkrankenhaus war nach der Relation von Med. Rath Dr. Mangold "human und schicklich, erschöpfend und systematisch vorgenommen".

 

 

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