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Elsa Blöcher erblickte am 1. Oktober 1900 als dritte Tochter des Modelleurs Ludwig Blöcher und dessen Ehefrau in Wallau das Licht der Welt. Dort ging sie ab 1907 zur Volksschule und besuchte dann bis 1915 die "Selekta" der Stadtschule in Biedenkopf, eine Schulform für besonders begabte Mädchen. Es folgten drei Jahre der privaten Vorbereitung auf einen weiteren Schulbesuch, der, da sie ein Mädchen war, nur außerhalb des heimatlichen Bereiches sein konnte. Die Wahl der Eltern fiel auf das Oberlyzeum in Kassel, an dem sie 1921 die Reifeprüfung ablegte. Durch den Besuch der angeschlossenen "Seminarklasse" qualifizierte sich Elsa Blöcher 1922 als Lehrerin für mittlere und höhere Mädchenschulen.

 

Da in absehbarer Zeit mit einer Anstellung im öffentlichen Schuldienst nicht zu rechnen war, folgten drei Jahre als Hauslehrerin. - In dieser Zeit reifte der Entschluß, durch ein Universitätsstudium die Berufsaussichten zu verbessern. Elsa Blöcher begann 1925 ihr Studium in Geschichte, Deutsch und Geographie in Frankfurt am Main. Schon nach einem Jahr wechselte sie an die Philipps-Universität in Marburg über. Dort legte sie auch ihre Examina ab. Mit ihrer mit "Sehr gut" bewerteten Dissertation "Salinen und Salzhandel in der Wetterau mit besonderer Berücksichtigung von Nauheim im 17. und 18. Jahrhundert" legte Elsa Blöcher 1931 eine erste Arbeit zur hessischen Geschichte vor, der später noch weitere - vornehmlich über die engere Heimat - folgen sollten.

 

In den dreißiger Jahren unterrichtete Dr. Elsa Blöcher an höheren Schulen in Frankfurt, Marburg und Wiesbaden. Sicher war der Wunsch, in die Heimat zurückzukehren, bestimmend für ihren Eintritt in den Geschichtsverein für den Kreis Biedenkopf im Jahre 1936.

 

Zum Beginn des Schuljahres 1940/41 wurde ihre Versetzung an die "Staatliche Oberschule für Jungen" in Biedenkopf ausgesprochen. An dieser Stelle sei mir die persönliche Bemerkung gestattet, daß ich seit 1940 Schüler bei der damaligen Studienassessorin Dr. Blöcher war und einen Geschichtsunterricht erleben konnte, der in der späteren Ruckschau nur wenig die Vorgaben der damaligen Kultusbehörde erkennen ließ.

 

Biedenkopf blieb auch nach der vorübergehenden kriegsbedingten Unterbrechung des Schulbetriebes ihr Dienstort und sah Dr. Elsa Blöcher bald zur Studienrätin befördert und als Oberstudienrätin mit der Aufgabe, bei Vakanz der Direktorenstelle die nunmehrige "Lahntalschule" zu leiten.

 

 

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