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sommerlicher Hitze als „Sprungbrett" in das kühlende Naß der Ohm diente, hatte sicherlich nicht in der Absicht ihres Erbauers gelegen. Heute ist die Brücke nicht mehr zugänglich; aus Gründen der Sicherheit und der Haftung sind beide Zugänge mit einem hohen Drahtzaun abgesperrt.

 

Die Brücke über die Diemel

Fährt man von Hofgeismar aus die Bundesstraße 83 nach Bad Karlshafen, die sog. Bremer Straße, und wechselt unterhalb Trendelburgs nach einer scharfen Linkskurve vom rechten Ufer der Diemel über eine moderne Stahlbetonbrücke auf das linke Ufer, hat man kaum Gelegenheit, einen Blick auf die linke Seite des linksufrigen Brückenzugangs zu werfen: an dieser Stelle sind zwei Steine mit den ineinander verschlungenen Initialen „FR" unter einer Krone und über der Jahreszahl „1747" in die Stützmauer der neuzeitlichen Brücke eingelassen. Es sind die Schlußsteine, die, vor 251 Jahren in die linke wie in die rechte Brüstung des mittleren Brückenbogens eingemauert, festhielten, daß „Fridericus Rex", d.h. Landgraf Friedrich II., König von Schweden seit 1720 und Landgraf von Hessen seit 1770, in den Jahren 1744 bis 1747 unter Leitung des Baumeisters Eutner „für 15.000 Rtlr." an der Stelle einer Stein- und Holzbrücke aus dem Mittelalter eine neue und vor allem sicherere Brücke aus Sandstein, den man teilweise der alten „Siechenkirche" zwischen Trendelburg und Sielen entnahm, aufführen ließ. Die ungefähr 50 m lange und etwa 5 m breite Brücke König Friedrichs überspannte die Diemel mit drei Bögen, von denen der mittlere etwas höher und breiter als der jeweils anliegende Bogen ausgeführt war. Diese Bauweise ermöglichte - unabhängig vom jeweiligen Wasserstand der flußabwärts gelegenen Furt in der Diemel - zum einen auf der aus dem Paderborner Land über Gottsbüren zur Furt in der Weser bei Lippoldsberg, zum anderen auf der von Kassel über Karlshafen nach Bremen führenden „Fern-Straße" bequem Handel und Wandel; allerdings war für die Passage eine Abgabe zu entrichten. Der mittlere Brückenbogen dürfte großzügiger ausgeführt gewesen sein, nicht so sehr in Rücksicht auf die Schiffahrt von Carlshafen über Diemel und Esse bzw. deren Kanal - der Bau war ohnehin nach dem Tode Landgraf Carls zum Erliegen gekommen - als vielmehr aus Vorsicht gegenüber den unberechenbaren Wassermassen, die die Schneeschmelze im Frühjahr im Upland freisetzte. Die Konstruktion der beiden die drei Bögen tragenden Pfeiler war daher so ausgeführt, daß die Pfeiler diemelaufwärts etwa fünf

 

 

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