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diesem Platz und geben eine Ahnung davon, was hier noch im Boden unberührt verborgen liegt.

Ausführlich über die Wüstung Breitingen berichtet Klaus Sippel in seinem Aufsatz „Die Wüstung Breitingen bei Rotenburg", in: Rund um den Alheimer, Bd. 14 (1992), S. 8-29; ferner Michael Gockel in seinem Artikel „Breitingen", in: Die deutschen Königspfalzen, Bd. 1: Hessen (1983), S. 50-54.

Auf diesem historisch bedeutenden Gelände plant nun die Stadt Rotenburg die Errichtung einer Tennisanlage. Diese Baumaßnahme würde den Charakter des Kulturdenkmals unwiederbringlich zerstören. Dem Wunsch nach privater sportlicher Freizeitbetätigung soll eine kulturelle Hinterlassenschaft geopfert werden, die nicht nur jahrhundertealt ist, sondern auch zukünftigen Generationen ein Beispiel für die kulturellen Traditionen unserer Region sein kann. Alle, die sich privat und in Vereinen für die Erhaltung und Pflege von Kulturgut einsetzen, sollten die Initiative ergreifen und eindeutig für die Erhaltung der Wüstung Breitingen eintreten. Dies gehört nicht zuletzt zu den Zielen und Aufgaben des Vereins für hessische Geschichte upd Landeskunde Kassel e.V., der auch in Rotenburg mit einem Zweigverein vertreten ist.

Der Hauptausschuß des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde e.V. beschloß in seiner Sitzung in Bebra am 19. September 1998 zur Erhaltung der Wüstung Breitingen folgende Resolution: Die geplante Bebauung der Wüstung Breitingen mit einer Tennisanlage ist zu unterlassen, da es sich laut Hessischem Denkmalschutzrecht § 19 bei dieser Wüstung um ein besonders schützenswertes Bodendenkmal handelt.

Die Wüstung Breitingen ist durch ihr hohes Alter und als Aufenthaltsort Heinrichs IV. im Jahre 1075 von geschichtlicher und wissenschaftlicher Bedeutung und aus genannten Gründen von überregionalem öffentlichen Interesse. Eine große Anzahl von früh- und hochmittelalterlichen Scherben sowie einige vorgeschichtliche Keramikreste konnten auf dem Siedlungsgelände im Laufe der Jahre von Rotenburger Bürgern abgelesen werden. Das reichhaltige Fundmaterial wird im Landesmuseum in Kassel aufbewahrt. Die Fundamente der Breitinger Kirche befinden sich unter dem heutigen Kleingartengelände. Bei kürzlich durchgeführten prospektorischen Bodenuntersuchungen im beantragten Baugebiet des Wüstungsgeländes konnte eine dichte Bebauung unter der Ackeroberfläche nach-[nachgewiesen]

 

 

 

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