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Klosters. Bei den Grabungen, die das Christlich-Archäologische Seminar der Philipps-Universität Marburg unter Leistung von Professor Fabricius durchgeführt hatte, ließen sich nicht nur das 1788 abgebrochene Querschiff mit Chorraum nachweisen, sondern auch eine frühere romanische Vorgängerkirche an gleicher Stelle mit drei Apsiden und darüber hinaus eine noch ältere Saalkirche aus fränkischer Zeit...

Willi Brandau und Georg Koch erläuterten an Ort und Stelle die Ergebnisse der Ausgrabungen, die keinen Zweifel lassen, daß Reichenbach schon in fränkischer Zeit eine größere Bedeutung - wohl als curtis (Königshof) und Wegestation - zugekommen war.

Willi Brandau, der für eine eindrucksvolle Ausstellung und Bilddokumentation von den Ausgrabungen gesorgt hatte, übernahm dann auch die Führung durch den historischen Ortskern von Reichenbach - heute Stadtteil von Hessisch Lichtenau. Das älteste Reichenbach, urkundlich 1089 erstmals zusammen mit Graf Gozmar von Reichenbach genannt, war offenbar vom umfangreichen Klosterbereich geprägt, dessen Reste noch heute zu erkennen sind, von Mühlennamen an den „reichen" Bächen, von denen Treppen oder Gäßchen noch heute in den oberen Bereich führen und ehemals für die „Wehr" besonders wichtig waren, von steinernen Zeugen der früheren Klostermauern und vom „hohen Gericht" vor dem Ort, an dem die Grafen von Reichenbach wohl die Blutsgerichts barkeit ausübten.

Gern in Anspruch genommenes „Ambiente": die Zeugnisse des früheren bäuerlichen Lebens mit Dreschmaschine durch die „Oldtimer" vom Club Hausen und das „Tagwerk" der Korbmacher aus Kammerbach - die Märchenlesung von Brigitte Kunert im Backhaus und die Sorge der tüchtigen Frauen des Burgvereins um das leibliche Wohl der Teilnehmer - gern wahrgenommen im Sippelschen Hof.

G. Koch

 

ZV Marburg

Vorträge und Veranstaltungen März 1998 bis März 1999

Am 22. März wurde die Ausstellung „Moritz der Gelehrte, ein Renaissancefürst in Europa" in Kassel besucht; durch die Ausstellung, an deren Katalog einige unserer Mitglieder beteiligt waren, führte Prof. Mackensen.

 

 

 

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