..

68

 

Am 23. April referierte Frau Dr. Lemberg über Frauen um Landgraf Moritz. Dabei wurde vor allem deutlich, daß seine 2. Frau Juliane von Nassau, aufgrund ihrer Energie, Begabung und Geschäftstüchtigkeit einen bemerkenswerten Einfluß auf den Kasseler Hof hatte, während das Verhältnis zwischen den beiden Eheleuten sich erheblich abkühlte.

Am 28. Mai berichtete Frau Dr. Kümmel über die Kunst- und Wunderkammer des Landgrafen. Schon die Teilnehmer an der Kasseler Ausstellung waren von dieser Sammlung überrascht, von geologischen Seltenheiten bis zu kleinen technischen Wunderwerken z.B. dem automatischen Maikäfer. Die Kammer war als Enzyklopädie des damaligen Wissens gedacht und diente natürlich auch der Repräsentation des Hauses Hes sen.

Am 25. Juni sprach Dr. Menk über Landgraf Moritz als Konfessionspolitiker. Er zeigte, daß dem Landgrafen die angestrebte flächendeckende Einführung des Calvinismus nicht gelang, daß damit sogar der politische Abstieg des Landgrafen begann, ja daß damit bis heute die politische und wirtschaftliche Trennung des nordhessischen Raumes nachwirkt.

Am 13. Juni gab es eine Führung durch die Alte Kirche in Bürgeln, wobei der Ginseldorfer Organist und Angus Fowler die schwer spielbare Orgel erklingen ließen.

Das Sommerprogramm klang aus mit einem Vortrag am 18. Juli von Dr. Meyer zu Ermgassen in dem Gasthaus und über das Gasthaus Lahngarten in Wehrda. Besonders instruktiv waren die Lichtbilder über die Bootsfahrten an der Lahn. Und zum Schluß bot der Referent mit seiner Musikbox aus der Kaiserzeit ein besonderes Erlebnis: Musik aus einem Auto maten.

Am Tag der hessischen Landesgeschichte am 20. September in Rotenburg/Fulda nahm eine größere Gruppe teil, die interessiert dem Vortrag von Prof. Klein zur Frage, wie preußisch denn die Hessen nach 1867 waren, lauschten.

Wie in jedem Jahr bot Frau Dr. Rumpf wieder einen Gang über einen Friedhof an, am 26. September über den alten Friedhof an St. Jost. Der älteste Stein ist der des Leutnants Heurath 1661, den der große Krieg nach Marburg verschlagen hatte. Beerdingungen fanden dort bis 1956 statt.

 

 

 

..