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und auch das Gebiet der heutigen Stadt Schmalkalden. Als Zeugnis dieser Besiedlung gilt wohl u.a. der fränkische Einschlag der in und um Schmalkalden gesprochenen Sprache. Die Franken dürften auch für den Namen „Schmalkalden", d. h. „kleines, kaltes Wasser", Pate gestanden haben. Ein befestigtes fränkisches Herrenhaus hat vermutlich auf der sog. Hofstadt südöstlich der Kirche St. Georg gestanden.

 

Von der curtis zur civitas

Die wechselvolle Geschichte der Stadt Schmalkalden wird für uns zuverlässig greifbar mit der ersten urkundlichen Erwähnung als „civitas" (Stadt) im Jahre 1272 unter Hermann von Henneberg; doch dürfte die Verleihung der Stadtrechte selbst weiter zurückliegen. Fürstgraf Berthold VII. von Henneberg übernahm im Jahre 1312 die Stadt Schmalkalden. In diese Zeit fällt eine Verstärkung der Stadtmauer und die Errichtung der drei Stadttore: des Weidebrunnertores, des Auertores und des Stillertores. Zur Stadtbefestigung gehörte damals auch der heute noch vorhandene „Pulverturm". Auf dem Burgberg erhob sich die Vorgängerburg des heutigen Schlosses „Wilhelmsburg", die alte „Walrabsburg". Unterhalb der „Walrabsburg" stand die nicht mehr erhaltene Stiftskirche St. Ägidii, eine Wallfahrtskirche. Nach dem Tode Bertholds VII. von Henneberg entflammte um die Grafschaft Henneberg ein Erbstreit, Schmalkalden fiel vorübergehend an die Burggrafen von Nürnberg. Im Jahre 1360 erfolgte der gemeinsame Kauf der Stadt seitens der Henneberger und der Landgrafen von Hessen: Schmalkalden geriet unter eine viele Jahre währende Doppelherrschaft. In diesen Jahren errichtete man um 1420 das heutige Rathaus, von 1437 bis 1509 die spätgotische Stadtkirche St. Georg.

 

Der „Schmalkaldische Bund"

Im Jahre 1526 führte Landgraf Philipp von Hessen in der Stadt die Reformation ein. Die günstige Verkehrslage Schmalkaldens an den Handels- und Heeresstraßen ließ Schmalkalden zum Ort der Tagungen der evangelischen Stände werden. So gründeten am 27. Februar 1531 die protestantischen Fürsten – an ihrer Spitze Johann Kurfürst von Sachsen und Philipp Landgraf von Hessen – in dem gotischen Fachwerkbau des Gasthofes „Zur Krone" den „Schmalkaldischen Bund"; zu den Mitbegründern zählten auch zwölf Freie Reichsstädte. Der „Schmalkaldische Bund" trat mehrmals zu Konventen in Schmalkalden zusammen; von ihnen war der

 

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