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ge [wenige] Kilometer entfernten Eckhartshausen, wo Rinck Anna Eckhart heiratete. 1525, ein Jahr später, beteiligten sich Fuchs wie Rinck am Bauernaufstand. Während Heinrich Fuchs in der Schlacht bei (Bad) Frankenhausen den Tod fand, konnte Melchior Rinck entkommen. Seine Spur verliert sich für eineinhalb Jahre. Er sei, so schreibt er in einem Brief, als „ein Anführer entgegen aller Billigkeit ... von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt, ja von Land zu Land verfolgt und vertrieben worden" - ein unruhiges Leben also, wie es Melchior Rinck schon vor dem Bauernkrieg geführt hatte!

 

III. Melchior Rinck - der Wiedertäufer

Erst Anfang 1527 findet sich in den Quellen wieder eine Spur Melchior Rincks. Im pfälzischen Landau gehörte er im Januar dieses Jahres zu einem Kreis um den dortigen Pfarrer Johannes Bader, der sich mit der Frage: Kindertaufe oder Erwachsenentaufe? beschäftigte. Um dieselbe Zeit hielt sich Hans Denck, einer der führenden Köpfe der Täuferbewegung, in Landau auf. Als sich in einer öffentlichen Disputation Johannes Bader für die Kinder-, Hans Denck dagegen für die Erwachsenentaufe aussprach, Johannes Bader dann das Protokoll der Disputation unter dem scharfen Titel „Brüderliche warnung für dem newen Abgöttischen orden der Widertäufer" veröffentlichte, verfasste Melchior Rinck eine Widerlegung. Darauf scheint er mit Hans Denck nach Worms weitergezogen zu sein, das er nach Pfingsten 1527 ebenfalls verlassen musste. Im Sommer desselben Jahres tauchte Melchior Rinck wieder in Hersfeld auf. Nachdem er dort einige Anhänger für das Täufertum gewonnen hatte, betrieb er seine erneute Einsetzung als Prediger der Hersfelder Gemeinde. Landgraf Philipp forderte daraufhin Melchior Rinck auf, seine Auffassung von Abendmahl und Taufe schriftlich darzulegen; gleichzeitig bot er ihm eine Disputation mit hessischen Theologen an, deren Grundlage allein die Heilige Schrift sein sollte. Nach dieser Disputation Anfang August 1528 in Philipps Jagdschloss Friedewald befahl der Landgraf Melchior Rinck, entweder das Land zu verlassen oder seine Lehre vor der Hersfelder Gemeinde zu widerrufen oder sich einer weiteren Disputation an der neu gegründeten Universität in Marburg zu stellen. Da Melchior Rinck in dieser Disputation am 17./18. August nach wie vor die Kindertaufe ablehnte, verwies ihn Landgraf Philipp des Landes. Melchior Rinck fügte sich zwar, kehrte aber etwas später in die Hersfelder Gegend zurück. Wiederum warb er mit Gleichgesinnten für das Täufertum, das in

 

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