Des Fürsten Spruch (Tafel unten links):
Gott hilf verbreiten mir dein Eher.
Das ist mein höchster Wunsch und Gehr
(Begehr).
Danach daß ich mein Volk regier
Daß wir alle beid gefallen dir
Und was ich hier gestiftet habe
Daß solchs nit wird gestellet ab
Un wer das thut den straf dein Hand
Mit Armuth, Krankheit, Schmach und
Schand
Bis daß er deine Wohlgefall
Erkennt und thu, sprecht Amen all
Die Harpyie (Tafel Mitte unten):
Harpyia ist mein alter Nam Nichts Schnöderes aus der Hölle kam
Von Gott gesandt zur Straf der Sund
Von Hunger ist mir bleich mein Mund
Nach Raub mein krummen Klaus mir
stahn Ein Stank laß ich, wohin ich fahrn
doch gibt mein Antlitz schönen Schein
Mein Gesellen seint hinweck ich ein
bin hie Zum Spott gebunden an,
Daß mich speien jedermann
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Sankt Elisabeth Spruch (Tafel Mitte oben):
Wer Hoffnung hat zu Gottes Reich Der thu dem Exempel gleich
Wie ungnad (ohne Gnade) that der reiche
Mann,
Der unbarmherziglich leit stahn
Lazarum vor der Thür, voller Schweren
Drumd muß er nun wiewohl ungern
Ewiglich leiden große Qual
In Höllen Glut das nehmt wahr all.
Der „Kloster-Hospital-Spruch"
(Tafel unten rechts):
Ein lange Zeit bin ich gewest, Der hungrigen Harpyen Nest.
Daß ich hinfurt nun bleiben soll
Der armen Kranken Hospital
Darzu mich geben und geweiht
Ja gnädiglich auch hat gefreit
Und mir gereicht sein milde Hand
Der christlich Fürst in Hessenland
Landgraf Philipp der theuere Held
Ein hoher Preis in aller Welt
Nach Christus Geburt die Zahl da war
Fünfzehnhundert dreißig Jahr
Nun bin ich aber so gestiftst,
Daß ich niemand aufnehm um Gift (Geld)
Der Arme hat hie aus milder Gunst
Sein Kost, Behausung, Kleid umsunst
Gibt anders jemand sonst ein Gab,
Dem bessere Gott Seel und Hab.
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