..

36

 

Kassettendecke im Stile der Neo-Renaissance und das Kaminzimmer mit dem Unikat eines Kamins, dem gleichzeitig ein Kachelofen eingebaut ist, wurden besichtigt. Über den Wehrgang, vorbei am Kanzleiturm setzte sich der Rundgang fort und endete mit der Besichtigung des Küchen- und Försterbaus.

Zum Abschluss der Halbtagesfahrt besichtigten wir die bereits 1272 urkundlich erwähnte, einsam in einem Wiesental gelegene Kirche zu Oberrod, nahe des Alsfelder Stadtteils Liederbach. Zur Ausstattung dieser Kirche mit ihren gewaltigen Stützmauern gehört ein auf Grund seiner Ausführung interessantes und sehenswertes Bildnis Martin Luthers mit Schwan, welches im Jahre 1996 anlässlich des 450. Todestages des Reformators in Wittenberg gezeigt wurde.

Armin A. Ziegler

 

ZV Witzenhausen

Angeregt durch die notwendig gewordene Restaurierung des 2 x 5 m großen Epitaphs in der Liebfrauenkirche hat sich Dekan Crede in die Geschichte der Familie Motz und die kunstgeschichtliche Bedeutung dieses Werkes eingear beitet und seine Ergebnisse im ZV Witzenhausen auf einem Vortragsabend mit selbst-erstellten Lichtbildern dargestellt.

Das Renaissance-Epitaph hält viele Überraschungen bereit: Der unbekannte Maler hat, beeinflusst von zeitgenössisch neuen Stilelementen, eine künstlerisch hochwertige Malerei auf den Bildtafeln und Medaillons geschaffen, die Christi Kreuzigung und Auferstehung darstellt. Nachdem die Familie Motz 1892 eine „bescheidene“ Restaurierung vorgenommen hatte, erfolgt nun eine angemesse ne aufwändige und fachgerechte in der Kirche selbst, so dass die Witzenhäuser diese diffizilen Arbeiten an Ort und Stelle miterleben können. Damit wird dieses Stifterbild aus seinem Schattendasein geholt und gewinnt überregionale kunsthistorische Bedeutung.

Die Darstellung der Familie Motz mit ihren fünf Söhnen und sechs Töchtern verführte den Referenten, tiefer in die Geschichte der Familie einzudringen, die in unterschiedlicher Schreibweise deutschlandweit auftaucht, in Witzenhausen mit dem Böttcher Henne Motz, geboren um 1440, zum ersten Mal erwähnt wird. Der erste Sohn Kurt übte den Beruf des Schmiedes aus und war bereits Bürger meister, also Ratsherr; den zweiten Sohn Johannes findet man als letzten Prior

..