Glaubensgenossen aus Immenhausen und Münden wurde der Ermordete am Mühlenberg oberhalb des Verwalterhauses der Eisenhütte Veckerhagen nach jüdischem Ritus bestattet. Die bei Bellersen angesiedelte Geschichte des „AlgierSklaven“, der einst als Schuldner einen Juden Pinnes ermordet hatte, war 1818 nach der Veröffentlichung in der „Wünschelruthe“ zu Göttingen bekannt. Der Täter Hermann Winkelhannes wurde jedoch mit dem Namen des Veckerhäger Forstmeisters Friedrich Mergell versehen, verschiedene Fakten wie Zeitpunkt, Fluß, Schiffsbauund Waldbeschreibungen passen jedoch zur Begebenheit im Reinhardswald. So konnte S. Lotze auch die Herkunft des Gelegenheitsdichters Heinrich Straube, der eine „JugendTragödie“ in der Drostevita zu verantworten hatte, klären. Dieser stammte aus einer alten Montanfamilie in Veckerhagen und am Messinghof in Kassel (ZHG 98 / 1993, S. 89 ff); der Jurastudent vom „Bökendorfer Kreis“ und spätere OberappellationsRichter in Kassel gehörte, wie die DrosteVettern von Haxthausens, Amalie Hassenp?ugs u.a. zum Kreis der Brüder Grimm. Diese Querverbindungen beein?ußten offensichtlich die Quellen der Novelle. Siegfried Lotze KönigFriedrichBibliothek im Stadtmuseum Hofgeismar Mit der Eröffnung der Sonderausstellung „Friedrich I., König von Schweden, Landgraf von HessenKassel“ am 23. November im Stadtmuseum Hofgeismar wurde auch eine kleine Spezialbibliothek eingeweiht, die dem Interessierten den Zugang zu schriftlichen Quellen über diesen hessischen Prinzen ermöglichen soll. Ziel der Bücherund Dokumentensammlung – die zukünftig ständig erweitert werden soll – ist die Verfügbarkeit von Wissen, von Argumenten und Gegenargumenten in der Annäherung an ein in seiner Zeit einmaliges Fürstenschicksal. Im Deutschland der Nachweltkriegszeit hat dieser vermeintlich „schwache“ König, zumal vor dem Hintergrund der historischen Folie des gegen Russland kämpfenden Kriegerkönigs Karl XII., wenig Aufmerksamkeit gefunden, obwohl gerade in unserer Zeit des Zusammenwachsens von Europa eine Staatenunion von Interesse sein müsste, die SchwedenFinnland, Vorpommern nördlich der Peene (mit Rügen) und HessenKassel (sowie zeitweilig einen Amtsbezirk der Pfalz) umfasste und vielfältige Spuren hinterließ. Auch in Schweden sind umfassendere Stellungnahmen zu diesem Fürsten eher die Ausnahme (W. Holst und K. Hagberg, beide 1953, sowie W. Holst über Ulrika Eleonora, 1956), am ehesten begegnet man ihm in der Vielfalt der Werke über Karl XII. und seinen Tod 1718 (mal einschließlich der Anklage gegen Friedrich, einen Meuchelmord angestiftet zu haben, mal mit ausführlichem Freispruch in dieser Sache) oder in geschichtlichen Überblicken. Insgesamt ?ießen die Quellen reichlicher als vielleicht gedacht; in einem ersten Schritt stehen ca. 100 Werke in schwedischer, deutscher und englischer Sprache zur Verfügung, mit einem Übergewicht bei der skandinavischen Literatur. Zu den bibliophilen Schätzen zählt die allgemein David Fassmann zugeschriebene deutsche FriedrichBiographie von 1736 (auch Stockholm 1744); unser Exemplar besitzt die oft fehlenden Kupferstich-Portraits.