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Am 5.4.1946 übergab
der deutsche General
von Erxleben (rechts)
die Stadt Kassel an den
amerikanischen General
McBride (links).
Foto: Link
jemals gewesen sind.“3 Selbstverständlich
war das die übliche Durchhalte-
Propaganda, aber die Wortwahl verrät die
Denkrichtung: wieder aufbauen, aber
moderner als jemals zuvor. Das hieß
nichts anderes als „Neuaufbau“. Und
genau das war die Leitlinie der Stadtplaner.
Sicher ist, dass die Ruinenfelder des
Jahres 1945 nicht nur das Werk alliierter
Bombardierungen waren. Schon wenige
Monate nach dem Angriff, spätestens
aber bis Kriegsende, waren entsprechende
Tatsachen geschaffen. So wurden z.B.
in der Oberneustadt sämtliche ausgebrannten
Ruinen gesprengt oder abgebrochen.
Die Stadtplanung hatte also bereits
während des Krieges auf möglichst weitgehenden
Abriss beschädigter Bauten
gesetzt und im Wesentlichen einen Neuaufbau
unter Erhaltung ausgewählter
historischer Bauten angestrebt.
Ernährung und Versorgung
Was für viele zu einem fast traumatischen
Erlebnis wurde, war die schlechte
Ernährungs- und Versorgungslage in den
ersten Nachkriegsjahren. Nicht wenige
sahen darin einen willkürlichen Racheakt
der Sieger. Tatsächlich aber war die Produktion
der Landwirtschaft in allen vom
Krieg betroffenen europäischen Ländern
empfindlich reduziert. Ursache hierfür
waren u.a. die zunächst noch anhaltenden
Kampfhandlungen, dann der Mangel an
Arbeitskräften im Agrarsektor, der sich
in Deutschland vor allem bemerkbar
machte, nachdem Kriegsgefangene und
Zwangsarbeiter entfielen. Erschwerend
kamen das weitgehende Fehlen von Saatgut,
Düngemitteln, Gerätschaften sowie
extreme Wetterverhältnisse in den ersten
Nachkriegsjahren hinzu.
Anders als im 1. begann im 2. Weltkrieg
die eigentliche Notzeit erst mit dem Zusammenbruch.
Während des Krieges
waren - allerdings nur die deutschen Bewohner
des „Altreichs“ - von Hunger und
Not im Großen und Ganzen verschont