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Aus den Zweigvereinen
ZV Eschwege
1 0 0 J a hr e i m D i e n s t d e r
Tradition
„Wer seine Geschichte kennt, kann das
Leben besser in seinen Notwendigkeiten
verstehen und richtiger für die Zukunft
planen.“ Das schickte Dr. Hans-Jürgen
Kahlfuß (Kassel), der Vorsitzende des
VHG, seinen würdigenden Worten zum
100-jährigen Bestehen des Eschweger
Zweigvereins voraus. Der Geschichtsverein
erreiche das Vereinsziel heute durch
Vorträge, Ausspracheabende und geschichtswissenschaftliche
Studienfahrten.
Diesen seinen Verpflichtungen sei er in
den 100 Jahren seines Bestehens voll
nachgekommen. Der Verein spreche die
historisch interessierten Bürger des Werralandes
um Eschwege mit Erfolg an.
„Das macht den Geschichtsverein
schlagkräftig“, lobte Kahlfuß zur Geburtstagsfeier
Mitte November in den
Clubräumen der Eschweger Stadthalle.
Als besondere Erfolge des Eschweger
Geschichtsvereins nannte er die Gründung
des Heimatmuseums 1913 und die
Herausgabe einer eigenen landesgeschichtlichen
Fachzeitschrift seit 1990,
die jährlich erscheinenden Eschweger
Geschichtsblätter.
„Seit 100 Jahren hat der Geschichtsverein
ganz wesentlich dazu beitragen, dass
Eschwege eine geschichtsbewusste Stadt
ist“, würdigte Erster Stadtrat Thomas
Große. Ohne das Bemühen um historische
Kenntnis seien fundierte Antworten
auf die Fragen und Probleme der heutigen
Zeit nicht möglich, betonte Große.
Die Geschichte präge die Identität der
Stadt und beeinflusse das Denken und
Handeln ihrer Bewohner. Der Geschichtsverein
bringe Licht in die
Eschweger Stadtgeschichte und verdeutliche
seit 100 Jahren die inneren Zusammenhänge
von Vergangenem und Gegenwärtigem
auf allen Feldern der Kultur
und Politik. Der Verein erfülle eine Vorbildfunktion
für die kleinen Heimat- und
Geschichtsvereine im Landkreis, auch
Dank der ausstrahlenden und unterstützenden
Arbeit seines Vorsitzenden Dr.
Karl Kollmann, erklärte Kreiskulturbeauftragter
Werner Bittner, der neben den
Grüßen von Landrat Dieter Brosey auch
die der Volkshochschule Eschwege übermittelte.
Den Mitgliedern wünschte
Brosey, wie Bittner aus einem Schreiben
des Landrates zitierte, weiter viel Freude
an den Veranstaltungen, „die eine Bereicherung
des kulturellen Lebens darstellen“.
Die Glückwünsche der anderen ZV, von
denen Vertreter unter anderem aus Witzenhausen
und Bad Hersfeld anwesend
waren, überbrachte in gewohnt gereimter
Form Georg Koch vom ZV Hess. Lichtenau.
Man habe voneinander profitiert,
gerade in den Notzeiten, dankte Koch.
Gerade Dr. Karl Kollmann sei gekommen,
wenn um Unterstützung gebeten
worden sei. In seinem Festvortrag ging
Dr. Hans-Jürgen Kahlfuß ausführlich auf
die Entwicklung des Eschweger Zweigvereins
samt Mitgliederständen ein: Von
fast 80 um 1905 ging es ab 1933 auf 44
bergab, nach dem Tief um 1955 von 15
bis 17 wuchs die Zahl von 1975 bis 1983
von 58 auf 180. Nach dem Höchststand
von 192 in 1992 wurden Anfang des
Jahres 2004 noch 174 gezählt. Als Aufmerksamkeit
für alle Mitfeiernden ließ
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