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Aus Stadt und Land
Neugestaltung des Hessischen Landesmuseums im Rahmen des Projektes „Museumslandschaft Kassel" der Hessischen Landesregierung.
Die Hessische Landesregierung hat im Jahr 2005 angekündigt, insgesamt 200 Millionen Euro für die Neuordnung der Museumslandschaft Kassels zu investieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Neustrukturierung der verschiedenen Standorte der ehemaligen Staatlichen Museen, die heute mit dem nordhessischen Teil der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten unter dem Namen museumslandschaft hessen kassel eine gemeinsame Institution bilden. Ein zentrales Projekt innerhalb dieser groß angelegten Umstrukturierung ist die umfassende Neugestaltung des Hessischen Landesmuseums. Ein Teil der Baumaßnahmen betrifft dringend notwendige Sanierungsarbeiten. Aber auch der behindertengerechte Umbau, die Verbesserung des Serviceangebotes und die Schaffung von Sonderausstellungsflächen, sowie von Räumlichkeiten für museumspädagogische Aktivitäten sind schon lange ein Desiderat.
Auch die Ausstellungsbereiche werden neu konzipiert und gestaltet. Nach der Sanierung stehen für die künftige Dauerausstellung drei Stockwerke zur Verfügung; zusätzlich werden umfangreiche Schaudepots geschaffen. Momentan finden sich im Landesmuseum neben der Ausstellung zur Vor- und Frühgeschichte noch das Deutsche Tapetenmuseum und mit der „SchatzKunst" auch die bedeutenden Sammlungen zu Kunsthandwerk und Plastik. In der Torwache werden derzeit modernes Kunsthandwerk und Design präsentiert.
Bisher nehmen die Ausstellungsbereiche des Landesmuseums jedoch aufeinander keinerlei Bezug. Eine inhaltliche Gesamtaus richtung war in der Vergangenheit durch die unterschiedlichen Konzeptionen und die nach und nach abteilungsweise erfolgten
Umgestaltungen weder möglich noch angestrebt. Das zu ändern ist ein wesentliches Anliegen der Neuordnung. Ein weiteres Ziel ist die schon lange ausstehende Präsentation der umfangreichen Volkskundesammlung, die seit dem 2. Weltkrieg aus Platzmangel nicht mehr ausgestellt werden konnte.
In Zukunft werden im neu gestalteten Landesmuseum die Sammlungen für Angewandte Kunst, die Volkskunde und die Vor- und Frühgeschichte ihren Platz finden. Ein regelrechtes „Historisches Museum" mit dem Hauptaugenmerk auf einer Darstellung der politischen Landesgeschichte ist jedoch nicht Ziel der Neukonzeption. Da in der Vergangenheit weder im Bereich der Volkskunde noch in den kunstgewerblichen Sammlungen ein historisches Sammlungskonzept verfolgt wurde, lassen die Bestände dies auch gar nicht zu. Größere Teile der geschichtlichen Entwicklung müssten also weitestgehend ohne Objektbezüge gezeigt wer-