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Aus Stadt und Land
worden war. Seit dem Jahre 1974 war das Archiv in der ehemaligen Schule eines Vorortes untergebracht gewesen, wo das Archivgut erstmals zentral zusammengeführt werden konnte. Bis dahin wurde es an verschiedenen Stellen gelagert, ein Teil davon auf dem Dachboden einer Schule, wo es trotz Betreuung nicht nur Tauben mehr oder minder ungehindert zugänglich war. In Erd- und Dachgeschoss des historischen Gebäudes, das man sich mit weiteren Abteilungen der Verwaltung teilen muss, stehen jetzt insgesamt ca.1.300 lfm zur Unterbringung von Akten, Bibliothek, Nachlässen und Sammlungen, Zeitschriften und Zeitungen, Materialsammlungen, Deposita, Karten und Plänen
sowie einem Bildarchiv von über 16000 Einzelstücken zur Verfügung. Die Handbibliothek hält ca. 200 historische und kunstgeschichtliche Handbücher und Lexika bereit, außerdem warten mehr als 5000 Monographien auf Benutzung oder Ausleihe, dazu Karten seit 1560 und Akten seit 1830.
Von bescheidenen Anfängen hat sich das Archiv bis heute zu einer anerkannten Fachinstitution weiterentwickelt, die grundsätzlich allen Interessierten, ob Schüler, Student, Heimat- und Familienforscher u.a.m., offen und bei Anfragen aller Art zur Verfügung steht. York-Egbert König, ZV Eschwege
„Legalisierter Raub"
Der Fiskus und die Ausplünderung der Juden in Hessen 1933-1945 Eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks in der ,Drei-Burgen-Schule' in Felsberg unter Beteiligung des ZV Felsberg
Mit der fiskalischen Ausplünderung jüdischer Bürger in der Nazizeit beschäftigt sich eine Ausstellung des Fritz Bauer Instituts und des Hessischen Rundfunks (hr), die unter dem Titel „Legalisierter Raub" vom 17. April bis 17. Mai in der ,Drei-Burgen-Schule' in Felsberg präsentiert wird. Anhand zahlreicher Dokumente, Fotografien und Exponate stellt sie die Geschichte des gesetzlich legalisierten Raubzuges und seiner Opfer sowie die zentrale Rolle des Fiskus in dem Geschehen dar. Die Ausstellung war bisher in Frankfurt am Main, Marburg, Gießen, Darmstadt, Fulda, Kassel, Wetzlar, Wiesbaden, Offenbach, Berlin, Friedberg, Gross Gerau und Hanau zu sehen. Für die bevorstehende Präsentation in Felsberg wird die Ausstellung - wie an jedem ihrer bisherigen Standorte - mit einem neuen, regionalen Schwerpunkt versehen. Der ZV Felsberg des VHG ruft die Bevölkerung auf, sich an dessen Gestaltung zu beteiligen. Gesucht werden Zeitzeugen, die bereit sind, beispielsweise über die öffentlichen Versteigerungen so genannten jüdischen Hausrats zu
berichten, oder Personen, in deren Besitz sich Gegenstände befinden, die aus einer solchen Versteigerung stammen und diese für die Ausstellung zur Verfügung stellen. Auf Wunsch werden die Gespräche vertraulich behandelt. Die Ausstellung wird am Montag, 16. April, 19.30 Uhr in der Drei-BurgenSchule eröffnet. Es sprechen Dr. Dieter Vaupel, Direktor der ,Drei-Burgen-Schule', Klaus Stiegel, Bürgermeister der Stadt Felsberg, und Dr. Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. Katharina Stengel, Fritz Bauer Institut, führt ins Thema der Ausstellung ein. Helge Heynold, Hessischer Rundfunk, liest aus Texten und Dokumenten. Die Ausstellung ist von montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Für Schulklassen öffnet sie auf Anfrage außerhalb dieser Öffnungszeiten. Anmeldungen werden im Sekretariat der ,Drei-Burgen-Schule' Felsberg unter der Telefonnummer 05662-3011 von Montag bis Freitag von 7 bis 14 Uhr entgegengenommen. Unter derselben Telefonnummer können auch
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