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Aus dem Vereinsleben
schichtsblättern zwei Buchreihen heraus, die „Beiträge zur Geschichte des Hinterlandes" sowie die „Hinterländer Lesestube". Anlässlich des Vereinsjubiläums findet im September auch der Tag der hessischen Landesgeschichte 2007 in Biedenkopf statt. Darüber hinaus sind im Mai, in zeitlicher Nähe zum Gründungsdatum, der Festakt und weitere Veranstaltungen im ehemaligen Kreis Biedenkopf geplant:
4. Mai 2007, 19.00 Uhr, Schloss Biedenkopf Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Hinterländer Geschichtsvereins mit Vortrag von Professor Dr. Matthias Werner (Jena): „Elisabeth von Thüringen - Ein Lebensweg zwischen den Extremen". - Musikalische
Gestaltung: Kammerorchester Lahn unter Leitung von Klaus-Jürgen Höfer.
11. Mai 2007, 19.00 Uhr, Altes Rathaus Battenberg
Vortrag von Dr. Jens Friedhoff (Siegen): „Hessen contra Mainz. Territorialgeschichte des oberen Edertals im Hoch- und Spätmittelalter."
25. Mai 2007, 19.00 Uhr, Hotel Spieß Gladenbach
Vortrag nach einem Manuskript von Jürgen Runzheimer (Gladenbach): „Aus der Geschichte des Amtes Blankenstein".
Gerald Bamberger
6000 Jahre auf 6 Km - ZV Hersfeld und Eschwege gemeinsam unterwegs
Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Hersfelder Geschichtsverein und dem Geschichtsverein Eschwege wurde mit einer gemeinsamen Studienfahrt zum Eco Pfad Archäologie Helmarshausen an der unteren Diemel fortgesetzt. Unter kundiger Führung von Dr. Klaus Sippel wurden über eine Strecke von 6 Kilometern 6 Stationen besucht, die einen Zeitraum vom rund 6000 Jahren abdecken.
Der Startpunkt ist der Standort des ehemaligen Klosters Helmarshausen, das im 12. Jahrhundert europaweit führend mit seiner handwerklichen Kunst auf dem Gebiet der Goldschmiedetechnik und der Buchmalerei war; unter anderem entstand hier das berühmte Evangeliar Heinrichs des Löwen. Die Kirche ist vollständig verschwunden; ihr ergrabener Grundriss wird seit 2006 durch Steinplatten markiert und dadurch sichtbar gemacht. Nach Besichtigung der nahe gelegenen Stadtkirche ging der Weg steil hinauf zur Krukenburg, die zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtet wurde. Das einzigartige an dieser Burg ist, dass sie um die schon bestehende Johanneskapelle erbaut wurde, die 100 Jahre zuvor als Nachbau der Grabeskirche in Jerusalem entstand. Ihr kreisrunder Bau mit den vier Seitenschiffen ist nur noch als ein
drucksvolle Ruine erhalten, ebenso der nahe gelegene dreistöckige Palas mit einem Kamin in jedem Stockwerk. Von dem hohen Rundturm bot sich ein fantastischer Blick in die geschichtsträchtige Landschaft, zumal bei dem herrlichen Spätsommerwetter.
Nach einer kurzen Rast in der „Schäferscheune" und der Besichtigung eines historischen Steinbruches, wo der bekannte Wesersandstein abgebaut wurde, ging es auf dem Eco Pfad weiter zu einem oberirdisch nicht sichtbaren jungsteinzeitlichen Erdwerk, das durch Luftbildaufnahmen entdeckt wurde. Einzelne Funde auf dem Acker lassen eine Datierung in die Wartbergkultur zu (3500 - 2800 v.Chr.). Vermutlich hat die ovale, mit Wall und Graben gesicherte Anlage kultischen Zwecken gedient.
Wenige hundert Meter weiter informiert eine weitere Tafel des Eco Pfades über das Winterlager Karls des Großen, das hier, dicht an der heutigen Grenze zwischen Hessen und Nordrhein-Westfalen, im Winter 797/98 im Zuge der Sachsenkriege abgehalten wurde. Tausende von Menschen - Reiter und Fußtruppen sowie Hofbeamte - richteten sich hier einige Monate lang fest ein. An das Lager erinnert der Name des Ortes Herstelle;