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Aus dem Vereinsleben
den Vorstand zu kooptieren. Er ist im Verein aufgrund seines bisherigen Engagements im Exkursionsprogramm bestens bekannt, was ihm die Versammlung in der Wahl eindrücklich bestätigte.
Vorstand und Beirat hatten zudem über die Erweiterung des Beirates beraten. Nominiert wurden die Stellvertretende Direktorin des Hessischen Staatsarchivs Marburg, Frau Dr. Annegret Wenz-Haubfleisch, der Leiter des Stadtarchivs Marburg, Herr Dr. Ulrich Hussong, sowie Stadtbaudirektor i. R. Elmar Brohl, die ihre Bereitschaft zur Mitwirkung erklärt haben, durchaus konkret schon mit Vorschlägen für Vorträge und Exkursionen. Die Erweiterung des Beirates wurde von der Mitgliederversammlung bestätigt.
Besonders erwähnt wurde die Gründung einer Museumskommission (nicht im Geschichtsverein, sondern an der Universität), die angesichts der drohenden Vakanz der Direktorenstelle am Universitätsmuseum für die Kulturgeschichtliche Sammlung und damit für unseren Verein existentiell wichtig ist. Nur mit Nachdruck war die Nachnominierung von Frau Schaal als der Kustodin unserer Sammlung in dieses Gremium möglich. Der Vorstand hat zudem im Blick auf die inzwischen erfolgte Ausschreibung einer interimistischen Leiterstelle einen Brief an den Präsidenten geschrieben und darin die kompetente fachliche Betreuung der kulturgeschichtlichen Bestände und die Anhörung des Geschichtsvereins spätestens bei der dauerhaften Besetzung der Direktorenstelle in zwei Jahren angemahnt. Ausgehend von diesem Brief hat auch der Vorstand des Hauptvereins ein Schreiben an das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gerichtet, solche Vernetzung zwischen den an einer Aufrechterhaltung einer differenzierten und kulturhistorisch profilierten Museumslandschaft in Marburg interessierten Organisationen und Institutionen ist für unsere Vereinssammlung existentiell notwendig, wozu wir unbedingt auch die Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis des Marburger Universitätsmuseums pflegen müssen.
Aus dieser nur kursorischen Übersicht über die in den vergangenen vier Monaten neu initiierten Projekte war zu ersehen, dass der Vorstand nicht nur arbeitsfähig war, sondern gemeinsam mit dem Beirat durchaus umfänglich Arbeiten angepackt hat, die über Jahre nicht vorangekommen waren. Der offene Brief, der die Mitglieder wenige Tage zuvor erreichte und den (Rest-)Vorstand zum Rücktritt aufforderte, entbehrte daher einer wirklichen Grundlage. Tabula rasa in der Vereinsführung zu fordern, ist angesichts der Wissenstradierung um die Sammlungsbestände in einer existentiell bedrohlichen Phase der Museumsumgestaltung in Marburg, angesichts der notwendigen Kontinuitätswahrung in Verhandlungsführung und Kontaktpflege in Institutionen und Organisationen und angesichts der tatsächlich möglich gewordenen Produktivität in Vorstand, Beirat und Kommissionen kontraproduktiv. Der Vorstand hatte daher in einer Aussprache zu dem vorgelegten Brief einstimmig beschlossen, nicht zurückzutreten, solange ihm nicht grobe Pflichtverletzung oder die Unfähigkeit zur ordnungsgemäßen Geschäftsführung nachgewiesen wird, vielmehr werden wir die Vereinsführung im Sinne der Satzung und im Interesse des Vereins und seiner Sammlung bis zur nächsten regulären Vorstandswahl im Januar 2009 gewährleisten.
Mit der Wahl von Prof. Dr. Günter Rollenberg zum neuen 1. Vorsitzenden durch die zahlreich erschienenen Mitglieder kann nun die Vereinsführung im Blick auf die erheblichen Aufgaben in den nächsten Jahren gestärkt und auf konstruktive und teamfähige Wege geleitet werden. Vorsitzender und Schriftführer dankten Herrn Menk für seine langjährigen Verdienste um den Verein sowie Herrn Wutstock als Hausherrn, der sich an seinem letzten Arbeitstag bereit erklärt hat, den Geschichtsverein noch einmal durch die Bantzer-Sammlung des Universitätsmuseums zu führen.
Siegfried Becker, ZV Marburg