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Gut zu wissen
Technikmuseum Kassel Ausgangspunkt: Die inhaltliche Neukonzep
tion des in der Orangerie befindlichen Museums für Astronomie und Technikgeschichte mit Planetarium (über 600.000 Besucher in 12 Jahren mit bis zu 500 Schulklassen jährlich im bestbesuchten Museum der Innenstadt) durch die Staatlichen Museen Kassel im November 2004 zu einem „Astronomisch-physikalischen Kabinett", dessen Zeitrahmen bis 1866 reichen soll, lässt eine Lücke in Hessen entstehen, das woanders kein eigenes naturwissenschaftlichtechnisches Museum besitzt. „Die Stadt bedauert den bisher ersatzlosen Abbau des Bereiches Technik im Orangeriemuseum" (Bürgermeister Thomas-Erik Junge, in: Museumslandschaft Kassel, Die Stadt nimmt Stellung, Mai 2006, S. 4).
Zur Kompensation dieser Lücke wird dringend ein eigenes TECHNIKMUSEUM KASSEL (TMK) in besonderer Trägerschaft von dem gleichnamigen gemeinnützigen Verein gefordert und unterstützt, den 2005 einflussreiche und engagierte Bürger gegründet haben: Das TMK soll einmalige Zeugnisse der Industriekultur sichern und kurzfristig - wenigstens in der Form eines Ausstellungsdepots - der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Hochaktuell ist die Zusicherung aus den Häusern Transrapid International GmbH sowie Thyssen-Krupp AG, kurzfristig den Transrapid 07 als Objekt überstellt zu bekommen. Damit wäre der zunächst wichtigste „Erzähl-Strang" mit spektakulären OriginalExponaten realisierbar: Von Denis Papin und seiner Erschließung der Dampfkraft vor 300 Jahren in Kassel bis zur gleichfalls in Kassel entwickelten Magnetschwebebahn. Ähnliches gilt für Objekte aus staatlichen und städtischen Depots sowie für außerordentlich wertvolle privat getragene Sammlungen. Besonders stolz können die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kassel und der Region Nordhessen
auf Original-Exponate der Verkehrs-, Maschinenbau-, Luftfahrt-, Elektro- und Informations-Technik ein. Die derzeitigen, differenziert und z. T. unzulänglich, meist sogar unzugänglich, lagernden Bestände sollen nach den Vorstellungen unseres Vereins möglichst bald zusammengeführt und adäquat präsentert werden. Erst durch die Bündelung zu einem Museum mit Profil aufgrund von Alleinstellungsmerkmalen entsteht eine historische Chance.
Das TMK soll: Die Technikgeschichte Nordhessens an bahnbrechenden und denkwürdigen Leistungen, Dokumenten, Kleinund Großobjekten zusammenfassen, zu bewahren, zu erforschen und attraktiv wie interaktiv für die Besucher auszustellen und zu publizieren.
• Die Öffentchkeit und vor allem die Jugend für die unseren Wohlstand sichernden, naturwissenschaftlich-technischen Berufe zu interessieren und zu begeistern, sowie das Verstehen von Wissenschaft und Technik pädagogisch lebendig zu fördern.
• Den Kulturauftrag der Technik, ihren Platz innerhalb der Kulturgeschichte der Menschheit hervorzuheben, der zusammen mit der Technik- Industrie- und Designgeschichte ebenso öffentlich förderungs- und darstellungswürdig ist, wie beispielsweise die Rolle und Geschichte der Kunst.
• Der nordhessischen Industrie und Universität Kassel ein wichtiges Schaufenster zur Öffentlichkeit und für Veranstaltungen zu verschaffen im Sinne des Wortes „ohne Herkunft keine Zukunft". Dabei sollte die historische Bedeutung der Industrieregion Nordhessens im Zusammenhang mit der internationalen Entwicklung seit der Industriellen Revolution deutlich werden, ebenso werden die aktuellen Innovationen und Entwicklungen präsentiert.
In Anbetracht der Bedeutung und Dringlichkeit dieser gemeinschaftlichen Aufgabe