Mit einer großen Rettungsaktion, an der sich ein neu gegründeter Förderverein „Lebendige Altstadt", weitere Vereine, Firmen, Lokalzeitungen und Privatleute beteiligen, soll nach den Fei
erlichkeiten „10 Türme - 500 Jahre - Rathausjubiläum Frankenberg (Eder)" vom 10. bis 12. Juli 2009 mit einer umfassenden Sanierung des Fachwerkgebäudes begonnen werden.
Hersfelds jüdische Geschichte in Jerusalem
Im Zweigverein Bad Hersfeld ging kürzlich ein Brief von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vachem in Jerusalem ein, der folgende Zeilen enthielt: „Ihre Spende ist besonders willkommen, weil unsere Bibliothek nicht nur versucht ihren Lesern Heute zu dienen, zugleich ist sie ein Aufbewahrungsort für schriftliche Veröffentlichungen über den Holcaust und berichtet über diese Ereignisse für die kommenden Generationen."
Die Vorsitzende des Zweigvereins Bad Hersfeld, Frau Ingrid Waldeck, hatte im September einen dienstlichen Aufenthalt in Israel genutzt, um der Gedenkstätte für den Holocaust ein Buch zu schenken, das die Schicksale der jüdischen Bevölkerung in Bad Hersfeld aufzeigt, und zwar in der Zeit von 1330 bis 1970.
Eines der letzten Exemplare, die der Zweigverein vor einigen Jahren hatte drucken lassen, bereichert jetzt die international bedeutende Bibliothek in Israel.
Besonders beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Zweigvereins vom „Tal der Gemeinden" in der Gedenkstätte, in dem die Namen von über 5.000 jüdischen Gemeinden in Fels eingraviert sind, die während des Holo
caust ganz oder teilweise vernichtet wurden, darunter viele in Nordhessen.
Bildunterschrift: Nach der Überreichung des Buches v.r.n.l. Ingrid Waldeck (Vors. des Geschichtsvereins), Esther Aran (Bibliothek Yad Vachem), Falko Radewald (Mitglied des Geschichtsvereins)
Um die Entstehung des Staates Israels, die im Schatten des verheerenden Holocaust erfogte, besser verstehen zu können, ist ein Besuch von Yad Vachem unerlässlich.
Ingrid Waldeck
Studienfahrt des ZV Homberg nach Zierenberg und Kassel 2008
Eine der Studienfahrten am 12. April 2008 führte uns, den Zweigverein Homberg, nach Zierenberg und Kassel. Die kleine Stadt Zierenberg nordwestlich von Kassel besitzt Kostbarkeiten in ihrer Stadtkirche, einer gotischen Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert.
Es sind Kalksecco-Malereien, die auf den trockenen Putz gemalt wurden, im Gegensatz zu den Freskomalereien, die auf den feuchten Putz aufgetragen werden. Pfarrer Wilfried Wicke, der die letzte Restaurierung geleitet hatte, führte uns in die Welt des Mittelalters. In dieser Zeit konnten die wenigsten Menschen die Bibel lesen, darum sollten Bilder den Glauben veranschauli
chen. Besonders faszinierend war für uns die Darstellung des Heiligen Christophorus an einer Seitenwand des Chores. Doch die Bilder, die uns jetzt ergriffen, waren lange Zeit verschwunden. Die calvinistische Auslegung des ersten Gebots verbot jegliche Bildwerke in Gotteshäusern.
Auch Landgraf Moritz der Gelehrte befahl im Jahr 1605, alle Bilder aus den Kirchen zu entfernen. So bedeckte man die wertvollen Darstellungen mit einer dicken Kalkschicht, um sie unsichtbar zu machen. Damit rettete man sie jedoch für spätere Generationen! Im Jahre 1934 wurden sie von einem Restaurator entdeckt und freigelegt.