kreis Rotenburg in ihrer Technik und Bauart stellt ein weiterer Bericht vor.
Eine Monographie in den Frankenberger Heften 11, 2008 von Walter Zarges über Leben an Eder und Lorfe in Schmittlotheim führt die Situation von Landwirtschaft und dörflichem Leben bis in das 19. Jahrhundert in sozialgeschichtlicher Sicht und deren Veränderungen bis in das 20. Jahrhundert vor. Er behandelt die grundherrlichen und materiellen Bedingungen der Agrarwirtschaft seit der frühen Neuzeit und führt zahlreiche Details wie Ernährung, Hausarbeit, Schule und Hofausstattung auf. Die Milchviehwirtschaft und die Schafzucht erscheinen mit Flachsanbau und -verarbeitung als wichtige Grundlagen der Erwerbs. Es wird der tiefgreifende Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen durch den die Arbeit erleichternden Maschineneinsatz, den Verkehrsausbau und die Einführung der Elektrizität deutlich.
Einen bislang unbekannten Aspekt aus dem Schaffen des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl (Ständehaus) beleuchtet ein Arti
kel in der neuen Zeitschrift für Architekturgeschichte „In Situ". Darin stellt Dr. Ulrike Hanschke die farbenprächtigen Entwürfe Ruhls für die Innenausstattung und die Parkanlagen des Schlosses Pena in Sintra/Portugal vor. 1855 hatte der Architekt, vermutlich durch Vermittlung des Barons Wilhelm Ludwig von Eschwege, eine Mappe mit kolorierten Zeichnungen an König Ferdinand II., den Bauherren von Sintra, geschickt, die noch heute in Portugal aufbewahrt wird. Diese Entwürfe zeigen eine neue, romantische Seite des bislang eher unterschätzten, einflussreichen Baumeisters, der als Generaldirektor der kurhessischen Staatseisenbahn das Aussehen vieler hessischer Bahngebäude prägte.
Ulrike Hanschke: Romantische Visionen im „Glorious Eden" - die Entwürfe des Kasseler Architekten Julius Eugen Ruhl für das Schloss Pena in Sintra/Portugal. in: In Situ. Zeitschrift für Architekturgeschichte. H. 1/2009. Wernersche Verlagsgesellschaft Worms. ISSN 1866959X
Personalia
Stadtarchiv Kassel unter neuer Leitung
Zum 1. Dezember 2008 hat Dr. Sigrid Schieber in der Nachfolge von Frank-Roland Klaube die Leitung des Kasseler Stadtarchivs übernommen. Die in Gießen promovierte Historikerin schrieb ihre Arbeit über das frühneuzeitliche Wetzlar und absolvierte die Ausbildung für den höheren Archivdienst am Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden. Sie bringt damit beste Voraussetzungen für die Leitung des historischen Archivs von Kassel mit. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie im IT-Referat des Landesarchivs Baden-Württemberg in verschiedenen Projekten. Schließlich leitete sie im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts die „Koordinierungsstelle Retrokonversion" an der Marburger Archivschule. In einem in der Zeitschrift Archivnachrichten aus Hessen' 9/1 2009 wiedergegebenen Interview hat sie ihre
Ziele der kommenden Zeit für das Stadtarchiv umrissen. So möchte sie die von ihrem Vorgänger begonnene Übernahme von mikroverfilmtem Archivgut zu Kassel aus dem Marburger Staatsarchiv fortsetzen, da es sich bewährt hat, diese „Ersatzüberlieferung" am Ort für die Benutzung bereit zu halten. Aufgrund ihrer umfangreichen Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Einsatz von EDV und Internet in der Archivarbeit plant sie, diese technischen Mittel für Erschließung und Benutzung im Kasseler Stadtarchiv einsetzbar zu machen. Gleiches gilt auch für eine wünschenswerte Digitalisierung der umfänglichen Fotosammlung des Archivs, die praktischerweise mit den Beständen des Stadtmuseums Kassel digital erfasst und somit einfacher genutzt werden soll. Daneben läuft die regelmäßige Beutzerbetreuung und Beantwortung von